Kempen Die Vielfalt des Gartenbaus

Politiker der CDU besuchten gestern die Baumschule Höfkes in Unterweiden — aus Sicht des Verbandes ein Vorzeigebetrieb.

Kempen: Die Vielfalt des Gartenbaus
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Bis zur Landtagswahl im Mai sind es noch knapp neun Monate hin. Die Bundestagswahl steht erst in einem guten Jahr an. Nichtsdestrotrotz läuft die Wahlkampfmaschine bei der CDU bereits auf Hochtouren. Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer, Europaparlamentarier Karl-Heinz Florenz sowie die beiden Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk und Stefan Berger widmeten sich gestern dem Gartenbau in der Region. Auf ihrer Tour besuchten die Politiker unter anderem die Kempener Baumschule Höfkes in Unterweiden.

„Hier können Sie einen absoluten Vorzeigebetrieb unserer Branche kennenlernen“, leitete Eva Kähler-Theuerkauf den Rundgang über das Gelände ein. Die Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau und frühere CDU-Vorsitzende in Kempen hatte die Besichtigung der Politiker vermittelt. Und diese zeigten sich während des Besuchs beeindruckt. „Hier sieht man, was im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus alles zu realisieren ist“, sagte Uwe Schummer.

Prunkstück des Betriebes, den Rudolf Höfkes vor gut 35 Jahren gegründet hat, ist das weitreichende Areal an der Unterweidener Straße 8. „Als ich hier angefangen habe, standen hier drei Bäume“, so Höfkes. Bis heute sind daraus Tausende geworden. Die Baumschule umfasst eine Fläche von etwa zwölf Hektar. Bekannt ist das Familienunternehmen in der Region auch wegen der Ausstellung „Skulptur & Garten“, die alle zwei Jahre bei Höfkes stattfindet.

Höfkes, der den Betrieb inzwischen mit seinem Sohn Axel führt, setzt bei seiner Philosophie auf eine Mischung aus Baumschule sowie Garten- und Landschaftsbau. „Der Kunde kann sich hier vor Ort seine Pflanzen aussuchen. Und wir kümmern uns im heimischen Garten um die Anlage und auch die spätere Pflege“, so Rudolf Höfkes.

Vor allem das Fachpersonal des Betriebes sei ein Faktor, mit dem man sich von Pflanzenabteilungen in Baumärkten oder Discountern abhebe. „Die individuelle Beratung ist das A und O“, sagt Axel Höfkes. Das Unternehmen, das in 35 Jahren 68 Lehrlinge ausgebildet hat, beschäftigt derzeit 30 Mitarbeiter. Fünf Gärtnermeister und ein Landschafts-Ingenieur gehören dazu.

Und dieser ist nach Angaben der Familie Höfkes das beste Beispiel dafür, dass sich die Ausbildung junger Menschen für ein Unternehmen immer noch lohnt. Ingenieur Marco Poeira hat seine Gärtnerlehre bei Höfkes absolviert, ging danach zum Studium nach Osnabrück und kam dann zu Höfkes zurück. Heute trägt der 31-Jährige als leitender Angestellter große Verantwortung in der Firma.

Gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, werde zu einer immer größeren Herausforderung, wie Axel Höfkes den Vertretern von Politik und Verband erklärte. „In unserem Bereich liegen die Stundensätze beispielsweise unter denen von anderen Handwerksberufen wie zum Beispiel Dachdecker oder Elektriker“, so Höfkes. Daher seien die Verdienstmöglichkeiten auch schlechter. „Das wiederum führt dazu, dass gute Leute unsere Firma verlassen, weil sie sich selbstständig machen wollen.“

Ein weiteres Problem der Branche ist aus Sicht von Axel Höfkes, dass der Berufsstand des Gärtners „nicht wirklich geschützt ist“: „Heutzutage bietet jeder Hausmeister-Service Gärtnertätigkeiten an. Das macht es für uns nicht einfacher.“

„Es ist wichtig, dass wir die Anliegen unserer Betriebe in der Politik platzieren“, sagte Verbandspräsidentin Kähler-Theuerkauf. In Kürze hat sie eine weitere Gelegenheit dazu. Dann unternimmt der Verband eine Betriebstour mit NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel von den Grünen.

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