Ein Gärtner in Gottes Garten

Thomas Rehrmann ist neuer Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Der persönliche Kontakt ist ihm wichtig.

Wülfrath. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, in guten und schweren Zeiten für meine Gemeinde da zu sein“, sagte Thomas Rehrmann (33), neuer Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, zu seiner Amtseinführung beim Sonntagsgottesdienst.

So ist der gebürtige Wülfrather, der im Dezember des vergangenen Jahres sein Vikariat, die Ausbildung zum Pfarrer, beendet hat, zunächst für zwei Jahre für die Gemeinde mit verantwortlich.

„Derzeit befinde ich mich noch in der zweijährigen Probezeit und bin mit einer halben Stelle in der Gemeinde Wülfrath als Pfarrer, mit einer anderen halben Stelle als Seelsorger bei der Diakonie Aprath aktiv“, sagte er.

Dabei war Rehrmanns Weg zum Amt des Hirten alles andere als vorgezeichnet. Auf das Abitur folgte zunächst der Zivildienst in Bonn, anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Gärtner. „Danach entschied ich mich, Gottes Garten zu bewirtschaften“, sagte Rehrmann mit einem Lächeln.

So nahm er nach einer Fahrradreise rund um das Mittelmeer ein Theologiestudium in Münster auf. „Doch ich bekam bald wieder Fernweh und ging daher für zwei Semester nach Schweden.“ Auch in Wuppertal machte er während seines Studiums Station und lernte dort seine Ehefrau kennen, mit der er heute zwei Kinder hat.

Seine Schwerpunkte sieht Rehrmann in der Gemeindearbeit. „Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist das Wichtigste am Amt des Pfarrers“, sagte er. Besonders stark möchte er sich dabei mit älteren Menschen auseinandersetzen, da diese reich an Lebenserfahrung seien. „Man kann so viel von ihnen lernen. Seelsorge ist ja immer ein Geben und ein Nehmen.“

Und auch auf die heutigen Probleme der Kirchen hat Rehrmann seinen Blick gerichtet: „Natürlich merken auch wir Pfarrer, dass immer weniger Menschen an traditionellen Dingen wie den Sonntagsgottesdiensten teilnehmen.“ In anderen Bereichen, etwa bei den Taufen, zeige sich aber „ein völlig anderes Bild“. So würden immer noch viele Menschen ihr Kind taufen lassen. „Genau in solchen Situationen kann der Pfarrer dann persönlichen Kontakt aufbauen und die Gemeindeglieder wieder für das Thema Kirche begeistern“, ist Rehrmann überzeugt.

Dass der persönliche Kontakt der Schlüssel zum Erfolg ist, zeigte sich auch nach Rehrmanns Predigt, in der er die Gemeindearbeit anhand eines Ausschnitts aus dem Petrusbrief beleuchtete. So gab er jedem Besucher die Hand, bei Kaffee und Kuchen beantwortete er dann alle Fragen, die ihm gestellt wurden.

Rehrmann möchte „das Alte bewahren und dazu Neues integrieren“. Erste Ideen, wie Wülfraths neuer Hirte seine Schäfchen vereinen will, hat er dafür schon gesammelt. Rehrmann ist sich sicher: „Die Arbeit mit Konfirmanden und ihren Eltern birgt großes Potenzial. Auch junge Familien können innerhalb der Kirche viel bewirken“

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