800 Zuhörer bei Benefizkonzert im Mariendom

Die Besucher hörten 200 Sänger von vier Chören und Chorgemeinschaften und trugen damit auch dazu bei, dass die Orgel bald noch facettenreicher klingt.

Neviges. Bis auf die Emporen haben die Zuhörer am Sonntagnachmittag den Mariendom gefüllt. Gut 800 Besucher kamen zum Benefizkonzert. Der Stadtverband Velberter Chöre hatte 200 Sänger für eine Veranstaltung vereint, deren Einnahmen der Orgel zugute kommen; sie soll durch ein Klarinetten-Register erweitert werden.

„Dieses Konzert ist ein Meilenstein für die Finanzierung“, sagte Franziskanerpater Othmar Brüggemann. Im August oder September soll das neue Register eingebaut werden und beim Orgelkonzert am 29. September zu hören sein. 18 000 Euro benötigt der Förderverein Wallfahrtsstätten, um die Orgel mit Pfeifen zu vervollständigen, die die Klangfarbe einer Klarinette haben.

„Offizielle Förderer wie das Erzbistum betonen, dass sie für die Orgel nun genug Geld bereitgestellt haben“, erklärte Brüggemann. Sie war vor zwei Jahren eingeweiht worden, stammt aus einer Kirche aus Hildesheim und kostete 250 000 Euro; Bistum und Orden hatten zwei Drittel der Kosten übernommen.

Das Konzert war nicht nur in finanzieller Hinsicht etwas Besonderes, es war auch eine Premiere: Der MGV Langenberg, der Frauenchor Neviges, der VMC Liedertafel-Arion sowie die Chorgemeinschaft MC Velbert/Langenhorst und VMGV Konkordia/Eintracht gaben erstmals ein gemeinsames Konzert.

In 25-minütigen Blöcken präsentierten die einzelnen Chöre, begleitet an der Orgel und am Flügel, ein Repertoire, das geistliche Werke umfasste — von „Kumbaya, my Lord“ über Schubert-Stücke bis zur Eurovisionshymne „Für den Frieden in der Welt” in einer Chor-Bearbeitung von Hermann Ophoven.

Die Zuhörer wurden Zeugen einer musikalischen Kraft und Erhabenheit, die insbesondere die Männerchor-Gemeinschaft zu zelebrieren wusste. Mit dem Psalm 121 („Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst“) schufen sie gar ein Raumklangerlebnis, indem sie die als Wallfahrtslied gebrauchten Verse von verschiedenen Ebenen des Doms sangen.

Der zahlenmäßig viel kleinere Frauenchor Neviges hatte hingegen zu kämpfen, lieferte ein mitunter dissonantes Klangbild, etwa in Schuberts „Sanctus“ und Händels Loblied „Dank sei dir, Herr“ .

Nach einem schwungvollen „Rock my soul“, zum Abschluss vorgetragen vom VMC Liedertafel-Arion, wurden alle Sänger mit viel Applaus bedacht.

Das nächste Benefizkonzert für die Orgel findet am Sonntag, 3. Juni, statt. Dann wird Organist Stefan Zeitz aus Greifswald den instrumentalen Domschatz bespielen. Oder, wie es die Chöre mit Christian Sieglers „Festgesang“ formulierten: „Musik ist eine heilige Kunst.“

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