Drei Fragen an die Theater-Organisatorin

Kleines Interview mit Judith Stankovic, Organisatorin des Kinder- und Jugendtheaters

Das Theater hat bei jungen Menschen durch Internet, Kino und TV große Konkurrenz. Wie schafft es die Bühne trotzdem, zu überzeugen?

Judith Stankovic: Es gibt Jugendliche, die noch nie im Theater waren, auch weil sie aus Elternhäusern kommen, in denen Theater keine Rolle spielt. Sie denken an Unterhaltung für ältere Leute und sind dann überrascht von der zeitgemäßen Sprache des Jugendtheaters und modernen Mitteln wie Videoprojektionen. Und vom Live-Erlebnis, der Unmittelbarkeit, die Fernsehen und Kino nicht bieten können.

Hinzu kommen theaterpädagogische Begleitprogramme. Was ist das?

Stankovic: Wir bieten Einführungen und Workshops zum Stück, bei denen Theaterpädagogen das Thema auf die Lebenswelt der Schüler beziehen. Leider werden diese Angebote von den Schulen wenig wahrgenommen. Nachgespräche hingegen kommen gut an: Sie dauern 15 bis 20 Minuten und finden oft in kleinen Gruppen statt, wodurch sie intensiver sind und die Hemmschwelle reduziert wird.

Mit 29 Produktionen ist die kommende Saison genauso gut gefüllt wie im vergangenen Jahr. Sind Sie mit dem Etat zufrieden?

Stankovic: Die Verwaltung hat uns versichert, dass beim Kinder- und Jugendtheater nichts eingespart wird und die Anzahl der Produktionen gleich bleiben soll. Um neue Veranstaltungen einzuführen, zum Beispiel auch open air, fehlt uns aber nicht nur Budget, sondern auch Personal.

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