Der Sieger in Velbert-Mitte wird am Dienstag ausgelost

Erst nach der Entscheidung steht fest, wie viele Politiker dem neuen Stadtrat angehören. Die kleinen Parteien hoffen noch auf zusätzliche Sitze.

Der Sieger in Velbert-Mitte wird am Dienstag ausgelost
Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Sage niemand mehr, es sei doch egal, ob man wählen geht oder nicht: Weil im Wahlkreis 4 in Velbert-Mitte eine einzige Stimme fehlte, steht die Schlossstadt vor der seltsamen Situation, dass noch niemand weiß, wie der neue Rat aussieht. Eine Kuriosität, die der Erläuterung bedarf.

Regulär werden 50 Sitze im Velberter Stadtparlament vergeben. Die eine Hälfte entfällt auf die direkt gewählten Kandidaten der 25 Wahlbezirke, die andere Hälfte wird aus den Listen der Parteien anhand ihres prozentualen Anteils an den Wählerstimmen ermittelt.

Nun hatten die Bewerber der CDU in 20 Bezirken die Nase vorn, vier Direktmandate konnte die SPD erringen. Im Wahlbezirk 4 gab es indessen ein Patt: Frank Engel (CDU) und Ralf Wilke (SPD) bekamen jeweils 299 Stimmen: „Das heißt, es wird am Dienstag im Wahlausschuss per Los-Entscheid ermittelt, wer von beiden in den Rat einzieht“, erläuterte Wahlleiter Holger Richter am Wahlabend.

Erst wenn Dienstagabend der Gewinner des letzten Direktmandates feststeht, kann auch die vollständige Sitzverteilung des Rates ermittelt werden. Fest steht schon jetzt, dass das Stadtparlament mindestens 58 Mitglieder aus zehn Parteien und Wählergemeinschaften zählen wird, je nach Ausgang des Losverfahrens können es aber auch mehr als 60 werden.

Ein Geduldsspiel ist die Auslosung nicht nur für die beiden Kandidaten Engel und Wilke. Für die kleinen Parteien entscheidet sich, ob sie mit nur einem Bewerber im Rat vertreten sind oder mit zwei den begehrten Fraktionsstatuts erhalten. Bei den Piraten war man mit dem Wahlergebnis zufrieden: „Wir sind im Kreistag und im Rat, und wir haben hier besser als SLB und Neues Velbert abgeschnitten“, freute sich deren Sprecher Martin Schwarz.

Einen massiven Absturz erlebte dagegen die FDP, die voraussichtlich nur noch zwei Ratsmitglieder stellen wird: „Bei der Bundestageswahl ist unsere oberste Etage weggeflogen“, bedauerte FDP-Vorsitzender Hartmut Kitzrow, das müsse man nun ausbaden. Mehr erhofft hatte sich Grünen-Chefin Esther Kanschat bei Europa- und Bürgermeisterwahl, freute sich aber über das Ergebnis der Ratswahl: „Wir sind ganz klar drittstärkste Fraktion!“

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