Ratingen: Eine Topadresse für die Wehr

Am Voisweg laufen noch die letzten Arbeiten. Am Freitag beginnt der Umzug in die neue Feuerwache.

Ratingen. René Schubert ist ein vielbeschäftigter Mann. Trotzdem findet der Leiter der Berufsfeuerwehr an diesem Tag die Zeit für einen Rundgang mit der WZ über die Baustelle der neuen Ratinger Feuerwache.

Dunkle Ziegel, viel Glas und klare Formen bestimmen die zwei Gebäude zwischen Mettmanner Straße und Voisweg. Den Eingang dominiert die gelb-grüne Fassade der Sporthalle. Noch wird hier fleißig gepflastert und Baumaschinen dröhnen, wo bald die roten Feuerwehrwagen stehen werden. "Am Freitag geht der Umzug los", sagt René Schubert und öffnet den Haupteingang der neuen Wache.

Für jede Abteilung gibt es ein eigenes Gebäude. Farben erleichtern die Orientierung. Im gelben Gebäude sind Verwaltung und Leitung der Feuerwehr untergebracht. Per Rutschstange geht es hier bald zum Einsatz. Noch hängen Kabel von der Decke, doch die neue Leitstelle ist schon seit einigen Tagen in Betrieb.

Im roten Gebäude nebenan ist die Freiwillige Feuerwehr untergebracht. "Die hat hier einen großen Stellenwert", stellt Schubert klar. Im Vergleich zu anderen Standorten herrschen hier Traumbedingungen. Über die Fahrzeughalle wurden große Schulungsräume und die Floriansstube mit Küche gebaut. "Hier wird die Verpflegung für den Umzug am Wochenende gekocht", sagt Schubert.

Den Planern, unter ihnen auch Ratinger Feuerwehrleute, waren kurze Wege wichtig. Vom Alarmparkplatz führt der Weg in Zukunft direkt zu den Umkleideräumen, weiter zu den Fahrzeugen und auf die Straße. So können die ehrenamtlichen Kräfte schneller ausrücken als bisher.

Im blauen Bereich ist der Rettungsdienst untergebracht. Er rückt am häufigsten aus und hat den kürzesten Weg zur Straße. Interessant ist hier die Desinfektionshalle. In ihr können Fahrzeuge nach Infektionstransporten, beispielsweise von Schweinegrippepatienten, gereinigt werden. Damit keine Keime in die Wache getragen werden, führt eine eigene Treppe direkt in die Waschräume und damit in den grünen Bereich der Berufsfeuerwehr.

Auch dieser Teil der Wache ist weiträumig und hell. Für die rund 80 Beamten beginnt eine neue Ära. Statt Stockbetten gibt es nun nach Funktionen getrennte Einzelzimmer. So wacht der Drehleiterfahrer nicht mehr auf, wenn der Rettungswagen nachts zum Einsatz muss.

Neben kurzen Wegen und der optimalen Anordnung aller Arbeitsstationen wurde beim Bau der Wache auf Vielseitigkeit geachtet. Viele Räume können im Bedarfsfall umfunktioniert werden. So ist die Fahrzeughalle im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr auch ein Übungsgebäude, in dem verschiedenste Szenarien wie Kellerbrände oder Schachtunfälle geprobt werden können. Der Schlauchturm beherbergt zudem eine Kletterwand.

Mit der neuen Wache hat die Ratinger Feuerwehr das geschafft, woran andere Wehren wegen alter Gebäude seit Jahren träumen: In dem modernen Neubau ist alles aufeinander abgestimmt. Endlich können alle Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden.

René Schubert sehnt sich schon nach dem Tag des Umzugs. "Da fällt mir ein Stein vom Herzen", gibt er offen zu, denn der Einsatz für die Wache sei lang und intensiv gewesen aber er habe sich gelohnt. Seine Feuerwehrleute jedenfalls sind schon ganz begeistert von der Aussicht , in dieser supermodernen Wache zu arbeiten.

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