Altern: Hilfe rund ums Thema Pflege

Im Rathaus ist eine Außenstelle des Pflegestützpunktes Kreis Mettmann eingerichtet worden.

Wülfrath. Ein Sturz im Treppenhaus hat das Leben der 94-jährigen Maria M. komplett verändert. Seitdem ist sie schlecht auf den Beinen, alltägliche Dinge wie das Einkaufen fallen ihr schwer, auch das Anziehen geht nicht mehr so leicht. Ihre Tochter ist ratlos, was sie jetzt tun soll und wie sie ihrer Mutter helfen kann.

Fälle wie diese kennen die Sozialarbeiterinnen Erika Papenhagen und Susann Seidel nur zu gut. Sie arbeiten beim Sozialen Dienst der Stadt und bieten dort auch eine Pflege- und Wohnberatung sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen an. Seit am Mittwoch haben Seidel und Papenhagen dabei Unterstützung: Gundula Moser, Krankenschwester und Pflegeberaterin bei der AOK, wird einmal in der Woche ins Rathaus kommen, um mit ihren Kolleginnen Fragen rund um das Thema Pflege zu beantworten.

Denn Wülfrath hat nun nach den Städten Mettmann und Hilden auch einen Pflegestützpunkt. Am Mittwoch überreichte Horst Thiele, Bürgermeister von Hilden, seiner Wülfrather Kollegin Claudia Panke einen symbolischen Staffelstab. Sie wird ihn Ende Februar an die Stadt Langenfeld weitergeben, die dann auch einen Pflegestützpunkt haben wird. Bis Juni soll dies für alle zehn kreisangehörigen Städte gelten.

„Bei dem Pflegestützpunkt bekommen Betroffene schnell und umfassend Hilfe — und zwar zu allen Fragen rund ums Thema Alter und Pflege“, sagte am Mittwoch Kreisdirektor Martin Richter.

Was das konkret bedeutet, erklärten die Mitarbeiterinnen aus der Praxis: „Egal, ob jemand wissen will, wie er gesetzlicher Betreuer wird, was bei Vollmachten zu beachten ist oder welche ambulanten Pflegedienste es gibt — bei uns bekommt derjenige Antworten“, sagt Papenhagen. „Und wir beraten auch dahingehend, dass wir sagen können, welche Hilfsmittel bei welchen Erkrankungen zur ambulanten Pflege sinnvoll sind“, fügt Moser hinzu.

Zusätzliches Geld ausgeben muss Wülfrath für den Pflegestützpunkt nicht. „Es wurde kein neues Personal eingestellt. Wir greifen ja auf Mitarbeiter, die schon da sind zurück“, sagt Stefan Mies, Regionaldirektor der AOK im Rheinland. Dass sie dann vielleicht andere Aufgaben nicht mehr erledigen können, will Mies so nicht stehen lassen: „Dazu wird es nicht kommen.“

Wichtig ist ihm, dass der Pflegestützpunkt von allen Versicherten in Anspruch genommen werden kann. „Das Beratungsangebot ist unabhängig davon, zu welcher Krankenkasse man gehört“, sagte er. Die AOK habe nur stellvertretend für alle anderen gesetzlichen Krankenkassen die Aufgabe übernommen, die Pflegestützpunkte zu organisieren und die Mitarbeiter zu stellen.

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