Einkaufszentrum: „Wir wollen kein Ufo“

Die Wülfrather Gruppe hinterfragt die Parkplatz- und Eingangssituation des geplanten Einkaufszentrums.

Wülfrath. „Wir wollen kein Ufo, sondern einen Magneten, der der ganzen Innenstadt und der Fußgängerzone etwas bringt“, sagt André Herbes. Mit der Fraktionsspitze der Wülfrather Gruppe (WG), Ralph Mielke und Wolfgang Peetz, bezieht der Planungsexperte kritisch Stellung zu den Einkaufszentrums-Plänen für die Goethestraße.

Alle drei befürchten, dass der Bau auf dem Rathaus- und Stadthallenareal nicht die Effekte erzielen wird, „die wir uns alle erhoffen“.

Als Enttäuschung bezeichnen die Vertreter der Wülfrather Gruppe die Mitwirkung der anderen Fraktionen im Workshop zum Einkaufszentrum. „Wann und wo wollen wir denn unsere Fragen stellen?“, wundert sich Herbes, dass eine Mehrheit aus CDU, SPD, FDP und Grünen das Einkaufszentrum ohne zu hinterfragen abnicke.

„Für uns gibt es Knackpunkte, die wesentlich sind“, sagt Mielke. Dabei gehe es nicht darum, das Projekt in Frage zu stellen, das man befürworte. „Wir wollen in zwei, drei Punkten wachrütteln, damit auch andere Fraktionen Details der Planung hinterfragen“, sagt Peetz.

Konkret sind es die Parkplatz- und die Eingangssituation, die der WG ein Dorn im Auge sind. „Wir bauen mit 340.000 Euro den Spring um, damit es eine offene Verbindung von Heumarkt und neuem Einkaufszentrum gibt. Aber der Eingang zu letzterem ist gegenüber dem Parkplatz am Diek. Das ist kein Beitrag zur Stärkung der Fußgängerzone“, sagt Peetz.

Ebenfalls bewertet seine Fraktion den Verzicht auf eine Tiefgarage ablehnend. „So soll der vorhandene Stadthallen-Parkplatz verdoppelt werden. Der würde dann so groß wie ein Fußballplatz sein“, skizziert Mielke die Dimension. Aus städtebaulicher Sicht sei das untragbar. „Da stimmt uns auch das Planungsamt zu“, sagt Herbes.

„Bauchschmerzen“ hat Herbes angesichts der Anliefersituation auf dem Parkdeck. „Das kann ganz schön eng werden“, meint Mielke. Da sehe er weiteren Diskussionsbedarf.

Mit Verweis auf die Interessen der designierten Mieter soll es die 191 Stellplätze im Freien geben, soll der Eingang nicht im Bereich Spring, sondern im Bereich Schulstraße liegen. Mielke: „Mieter und Investoren können Wünsche äußern, aber die Planungshoheit liegt immer noch beim Stadtrat.“

Anfreunden kann sich die WG mit der Optik der 109 Meter langen Fassade an der Goethestraße. Auch die Parkraumbewirtschaftung findet deren Zustimmung: „Zwei Stunden sind kostenlos — wie auch sonst in der Stadt“, sagt Herbes. In den anderen Punkten setzt er darauf, dass die anderen Fraktionen noch einmal nachdenken, „damit das Einkaufszentrum tatsächlich zum Impuls für den Handel in der ganzen Innenstadt wird“.

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