Ratinger Engel hoffen auf Preis

Helfer in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Gemeinde sind nominiert.

Ratingen. Seit Jahren spielen sie mit Kindern, sind beim Aufbau für das Gemeindefest aktiv, bereiten Jugendgottesdienste vor und planen Freizeiten für die Ferien — und das alles freiwillig, ohne auch nur einen Cent zu verdienen. Für die Ehrenamtler der Kinder- und Jugenabteilung der evangelischen Kirchengemeinde Ratingen ist das aber alles selbstverständlich: Deshalb nennen sie sich auch „Engel im Einsatz“. Und als solche sind sie auch bei vielen in der Stadt bekannt. Und einer von ihnen hat die „Engel“ nun nominiert für den Ehrenamtspreis der Sendung „ARD-Buffet“.

Wer sie allerdings bei der Aktion angemeldet hat, weiß niemand. „Deshalb war das auch eine riesige Überraschung für uns. Es muss ein anonymer Engel gewesen sein, der die Engel im Einsatz gemeldet hat“, sagt Andrea Laumen, die als Sozialpädogin die Jugendabteilung der Gemeinde leitet.

Am Freitag wird sie mit zwei ihrer „Engel“ nach Baden-Baden ins Fernsehstudio fahren und erfahren, ob ihre Ehrenamtler gewonnen haben. Sollten sie, dann gehören ihnen 5000 Euro. „Das wäre natürlich besonders schön. Viel wichtiger ist aber erst einmal, dass wir überhaupt dabei sind. Das ist eine große Anerkennung für uns“, sagt Laumen.

60 junge Menschen zwischen zwölf und 30 Jahren engagieren sich in der Kirchengemeinde. Claas Dubiel, Caroline Zündorf und Kristin Geduldig sind drei von den „Engeln im Einsatz“. Jährlich leistet jeder von ihnen rund 250 Stunden freiwillige Arbeit.

„Ich bin zum Ehrenamt gekommen, weil meine ganze Familie in der Gemeinde aktiv ist. Mein Bruder hat schon als Ehrenamtler hier gearbeitet“, sagt Claas Dubiel, der eine Kindergruppe betreut. Caroline Zündorf ist der Gemeinde ebenfalls seit Jahren verbunden. „Ich war selber als kleines Kind beim Krabbelgottesdienst. Als ich älter wurde, wollte ich etwas von dem weitergeben, was ich selber hier erfahren habe“, sagt sie.

Auch bei Kristin Geduldig war es so, dass sie schon selbst als Kind in den Kindergruppen betreut wurde, gestaltet und gespielt hat. „Da lag es nahe, selbst aktiv zu werden.“ Bei ihr ist letztlich durch die ehrenamtliche Arbeit auch der Berufswunsch entstanden, Sozialarbeiterin zu werden.

Die drei und alle anderen Ehrenamtlichen der Gemeinde sind schon ganz gespannt, ob sie den Preis gewinnen. „Deshalb hoffen wir, dass viele für uns anrufen“, sagt Kristin Geduldig. Denn die Zuschauer der Sendung entscheiden darüber, wer den Ehrenamtspreis gewinnen wird. „Und die Konkurrenz ist schon groß, wenn wir auch nur vier Mitbewerber haben. Aber die machen auch tolle Sachen“, sagt Laumen.

Sollten sie tatsächlich den ersten Preis gewinnen, wissen die Ehrenamtler und Andrea Laumen schon genau, was sie mit dem Preisgeld machen wollen: „Jedes Jahr machen wir eine Fortbildung für unsere Ehrenamtlichen. Normalerweise irgendwo in der Nähe. Aber wir würden gerne mal nach Paris fahren, wo die Kirche auch ein Schulungshaus hat“, sagt Laumen und fügt hinzu: „Das hätten sie sich auch wirklich verdient.“

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