Immer weniger Arbeitslose

Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent. Viele Unternehmen haben die Zahl ihrer Mitarbeiter erhöht.

Ratingen. Telefonnummern speichern und weiterleiten, Anrufe aufzeichnen, übers Internet telefonieren — die Mitarbeiter der Tiptel GmbH kennen sich aus in Sachen Telekommunikation. 1973 hat sich das Unternehmen in Ratingen gegründet.

Das erste Produkt, was die Firma auf den Markt brachte, war ein automatischer Rufnummernwähler. Heute hat hat die Tiptel GmbH ihren Sitz an der Halskestraße und ist mit der Coronex Electronic GmbH unter einem Dach.

Dieses Unternehmen stellt unter anderem Leiterplatten her, das in Telekommunikationsmedien eingesetzt wird. Aber nicht nur dort, sondern auch in Sicherheitssystemen, der Automobilindustrie und im Maschinenbau.

Beide Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Mitarbeiterzahl erhöht. Bei Tiptel arbeiten zurzeit 45 Beschäftigte. 2007 waren es noch 36, bei Coronex sind es 92. Vor zwei Jahren waren es noch 68. Und die Unternehmen setzen auf Ausbildung. „Jedes Jahr bilden wir Azubis zum Industriekaufmann und zum Mechatroniker aus. Das ist uns wichtig. Fachkräfte sind rar“, sagt Erhard Schäfer, Geschäftsführer beider Unternehmen.

Dass die beiden Firmen in den vergangenen Jahren die Mitarbeiterzahl erhöhen konnte, spiegelt die allgemeine Entwicklung auf dem Ratinger Arbeitsmarkt wider — und die ist „besonders positiv zu bewerten“, sagt Petra Hörauf, Leiterin der Arbeitsagentur in Ratingen.

Die Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren, aber auch in letzter Zeit viele Mitarbeiter eingestellt. „Besonders freut mich aber, dass viele Unternehmen auch die Auszubildenden nach der Lehre übernehmen“, sagt sie.

Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen ist im Oktober mit 2740 Personen gegenüber dem September um 40 Männer und Frauen gesunken. Damit beträgt die Arbeitslosenquote in Ratingen 6,1 Prozent.

„In einem Jahr haben 151 Menschen einen Job gefunden. Insbesondere die Männer haben von dem Boom auf dem Arbeitsmarkt profitiert“, sagt Hörauf. Denn von ihnen sind im Vergleich zum Oktober 2010 insgesamt 137 weniger arbeitslos gemeldet.

Bei den Frauen sind es im gleichen Zeitraum nur 14 weniger. „In vielen Fällen bleiben Frauen dann doch zu Hause und kümmern sich um die Kinder und gehen nicht arbeiten“, erklärt Hörauf.

Auch die älteren Arbeitssuchenden haben vom Boom nicht profitieren können. Gerade einmal acht Personen über 50 Jahren haben einen Job gefunden.

Eine erfreuliche Nachricht gibt es aber: Viele Ratinger Unternehmen handhaben es so wie die Firmen Tiptel oder Coronex: Sie setzen auf Ausbildung. So sind derzeit 148 junge Leute arbeitslos. Dies entspricht einer Quote von 3,8 Prozent. Innerhalb eines Jahres sind dies 67 weniger Arbeitslose unter 25 Jahren.

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