Ratingen Donna Leon bringt Signorina Elettra mit

Ratingen. · Die Bestseller-Autorin machte auf ihrer aktuellen Lesereise im Ratinger Stadttheater halt.

 Donna Leon las aus dem englischen Original, Schauspielerin Annett Renneberg die deutsche Übersetzung.

Donna Leon las aus dem englischen Original, Schauspielerin Annett Renneberg die deutsche Übersetzung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Regelmäßig einmal im Jahr bringt die in New Jersey geborene Autorin mit Wohnsitz in der Schweiz und Italien einen neuen Kriminalroman um den venezianischen „Commissario Brunetti“ heraus. Vor kurzen ist nunmehr ihr 28. Roman „Ein Sohn ist uns gegeben“ herausgekommen.

Die 600 Plätze im Ratinger Stadttheater waren fast alle besetzt, als die Amerikanerin ihre Lesung aus diesem Roman begann. Die Autorin selber las ein Kapitel in englischer Sprache, dann folgten weitere Kapitel auf Deutsch. Diesen Part übernahm die Schauspielerin Annett Renneberg, Brunetti-Fans als Signorina Elettra aus den Fernsehverfilmung bekannt.

Leon holt sich bei Opernbesuchen Inspiration für neue Geschichten

Es wurde aber nicht nur der neue Roman vorgestellt. Die Moderatorin des Abends, Shelly Kupferberg aus Berlin, stellte der Autorin auch einige Fragen über die Entstehung ihrer Romane. So erfuhren die Zuhörer unter anderem, dass Leon sich meist bei Opernbesuchen zu einer neuen Geschichte inspiriert wird oder wenn sie in ihrem persönlichen Umfeld etwas Interessantes hört oder sieht.

Die Besucher an diesem Abend waren begeistert von der kurzweiligen und humorvollen Veranstaltung und den sehr sympathisch herüberkommenden Vorleserinnen.

Für Michaela Klein war es die erste Lesung, die sie besuchte. Sie ist ein Leon-Fan von der ersten Stunde an und hat sich sehr gefreut, ihre Lieblingsschriftstellerin einmal live zu sehen. Alle bisher erschienenen Bücher der Autorin stehen bei ihr im Regal.

„Mir gefällt ihr Schreibstil. Ihre Bücher sind keine typischen Krimis, sie greift immer gesellschafts- oder umweltpolitische Themen auf, die sie locker und mit einer Prise Humor in den Kriminalfällen aufarbeitet. Ich fand es toll, die Autorin live zu erleben und hörte ihr gerne bei ihren Erzählungen zu“, sagte sie. Geduldig stand sie in der langen Schlange an, um sich den neuen Roman, den sie kurz vorher im Theaterfoyer gekauft hatte, von der Autorin und „Signorina Elettra“ signieren zu lassen. Sie war begeistert, von der Zeit, die sich die beiden für ihre Fans nahmen, wie am Fließband unterschrieben und für unzählige Fotos posierten.

Kurzweilige Veranstaltung mit sympatischen Vorleserinnen

Hinter ihr in der Reihe stand Heiner Franken. Er hatte gleich fünf Bücher gekauft, in jedem steckte ein Zettel mit einem Namen, für wen eine Widmung eingetragen werden soll. Ein Exemplar in englischer Sprache war für ihn selber. Er war schon häufiger auf Lesungen, bisher allerdings immer auf kleineren. „In so großem Umfang habe ich noch keine erlebt, und auch noch nie mit einer Moderatorin. Das hat mir echt gut gefallen auch die Atmosphäre hier im Theater“, meinte er.

Die Schriftstellerin schien sich in Ratingen wohlgefühlt zu haben und vielleicht bekam sie an diesem Abend ja auch eine Inspiration für einen neuen Fall für Commissario Brunetti.

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