City-Kauf fordert mehr Parkflächen

Einzelhändler sind besorgt: Ratingen kann die Kaufkraft nicht binden, weil in der City Stellflächen fehlen.

City-Kauf fordert mehr Parkflächen
Foto: Achim Blazy

Die Diskussion um zusätzlichen Parkraum in der Innenstadt nimmt wieder deutlich an Fahrt auf. Für den Werbering City-Kauf ist sogar der Einkaufsstandort Ratingen massiv in Gefahr, sollte es nicht auf absehbare Zeit gelingen, weitere Stellflächen in der City zu schaffen.

Auslöser der neuen Debatte ist eine Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Wiglow, der mit Blick auf den angespannten städtischen Etat die Planungskosten für eine neue Tiefgarage am Beamtengäßchen moniert hat. Die sollen bei 300 000 Euro liegen — was Wiglow auf die Palme bringt. Den Beweis des Bedarfs habe man nie erbracht, es sei in keiner Weise ersichtlich, dass „diese Investition jemals wirtschaftlich sinnvoll sein kann“, betont Wiglow, der hinzufügt, dass der Park am Beamtengäßchen angesichts des Projektes „einen Totalschaden erleiden würde“.

Das will der City-Kauf so nicht stehenlassen. Hilmar Loy, Leiter des Arbeitskreises Verkehrsinfrastruktur und Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Werberings Innenstadt, betont in einem Schreiben an Wiglow, dass die City keineswegs über ein ausreichendes Parkplatzangebot verfüge. Das Kontingent an dringend benötigten Dauerparkplätzen sei seit Jahren erschöpft.

Bereits im Jahr 2013 hätten sich über 120 innerstädtische Geschäftsinhaber für den Erhalt des Parkhauses Kirchgasse ausgesprochen, das allerdings äußerst marode ist.

Aus Sicht des Werberings ist klar: Die Innenstadt braucht ein neues Parkhaus an der Ecke Hans-Böckler-Straße/Beamtengäßchen und einen Ersatz für das heruntergekommene Parkhaus an der Kirchgasse, das in diesem Zustand keine Zukunft haben kann.

Der City-Kauf blickt auch auf die Tiefgarage unterm Rathaus mit fast 100 Parkplätzen, die zurzeit wegen des Neubau-Projektes nicht genutzt werden können. Ein Abriss des Parkhauses Kirchgasse würde die Park-Situation deutlich verschärfen, Kaufkraft würde aus der Innenstadt abfließen, so der City-Kauf.

Laut IHK Düsseldorf kommen rund 30 Prozent der Kunden mit dem Pkw in die Innenstadt, nur 15 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ratingen habe im Vergleich mit anderen Städten das Nachsehen, so Loy. „Städte wie Mettmann und Hilden schlagen Ratingen bei der Stellplatzquote ganz eindeutig“, sagt er und fügt hinzu: „Wir wissen aus mehrjährigen, eigenen Erhebungen, dass die Parkhäuser zu den einzelhandelsrelevanten Zeiten eine Auslastungsquote von durchschnittlich über 90 Prozent haben“, ergänzt er. Der Parkraum in Ratingen werde also sehr intensiv genutzt.

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