Neue Hochleistungssirene: Für die Wehr wird’s schriller

Auf dem Rathaus steht jetzt eine Hochleistungssirene für 16.000 Euro. Damit sollen im Notfall mehr Einsatzkräfte erreicht werden.

Mettmann. Vor 60 Jahren waren die pilzförmigen Sirenen vom Typ E57 eines der modernsten Alarmierungsmittel für den Feuer- und Katastrophenschutz. Heutzutage gibt es gar keine Ersatzteile mehr für diese veralteten Anlagen. Von den ehemals 16 Sirenen, die übers gesamte Stadtgebiet verteilt waren, sind nur noch sieben funktionstüchtig. Der Rest ist kaputt oder wurde demontiert. Deshalb hat sich die Stadt dazu entschlossen, ein hochmodernes, flächendeckendes Sirenennetz aufzubauen. Die erste, 16.000 Euro teure Hochleistungssirene, ist bereits auf dem Rathaus installiert worden.

Die neuen Sirenen kommen im Gegensatz zu den alten ohne mechanische Bauteile aus. „Sie sind viel leistungsstärker, können effizienter ausgerichtet werden und haben dadurch eine viel größere Reichweite“, sagt Brandinspektorin Vera Fahl. Die Feuerwehrfrau kümmert sich zusammen mit ihrem Kollegen Marco Zerweiss um den Ausbau des neuen Alarmierungssystems.

Genutzt werden sollen die neuen Anlagen in erster Linie, um im Notfall möglichst viele Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatzort zu bekommen. Während in anderen Städten die Sirenen von den Dächern verschwinden, setzt Mettmann weiterhin auf diese Form der Alarmierung. „Es kann immer mal sein, dass jemand seinen Piepser nicht hört, ihn vergessen hat, oder, weil er gerade in der Tiefgarage ist, gar keinen Empfang hat“, sagt Dietmar Wichmann, der Leiter der Mettmanner Feuerwehr. Sirenenalarm habe sich in Mettmann bewährt.

Beim Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses an der Breite Straße im Oktober des vergangenen Jahres hatte Wichmann Sirenenalarm auslösen lassen. „Dadurch haben wir an einem Sonntagmittag noch mal zehn Prozent mehr Feuerwehrleute an den Einsatzort bekommen. Die hatten die Alarmierung über die Funkmelde-Empänger gar nicht mitbekommen“, so Wichmann.

Die neue Anlage auf dem Rathausdach, die so gar nicht mehr wie eine Sirene aussieht, ist ein wahres Hightech-Gerät. Brandinspektorin Vera Fahl: „Während die alten Sirenen bei Stromausfall nicht einsatzfähig waren, kann die neue selbst bei Stromausfall gezogen werden.“ Und über die Anlage können auch Durchsagen zum Schutz der Bevölkerung ausgestrahlt werden. „Das geht viel schneller, als wenn wir erst unsere mobilen Warnsysteme auf Fahrzeuge montieren und dann losfahren können, um die Bevölkerung vor einer Gefahr zu warnen“, sagt Wichmann.

Nach und nach sollen nun die alten Sirenen durch neue ersetzt werden. Wohngebiete und Stadtteile, in denen es überhaupt keine Sirenen gibt (Obschwarzbach, Gut Karpendelle, Am Freistein und Goldberg/Stadtwald) werden mit den Anlagen ausgestattet. Wo genau sie postiert werden müssen, soll mit einem Test am 13. April herausgefunden werden. Dann wird ein Probealarm durchgeführt, bei der auch die Bevölkerung von der Feuerwehr um Mithilfe gebeten wird. Genauere Informationen dazu gibt es von der Feuerwehr Anfang kommender Woche.

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