Parkhaus an der Königshof-Galerie: Nadelöhr zur Einkaufswelt

Das Parkhaus an der Königshof-Galerie ist eng. Laut Stadt sind Ein- und Ausfahrt das größte Problem. Der Betreiber habe davon gewusst.

Mettmann. Enge Auffahrten, schmale Stellplätze und Verkehrschaos: Die Aufregung um das Parkhaus an der Kö-Galerie reißt seit der Eröffnung vor zwei Wochen nicht ab. Noch besteht Hoffnung, dass sich der erste Ansturm bald legen wird. Dann könnte sich auch die Lage im Parkhaus etwas beruhigen. Und dennoch bleiben bei vielen Lesern nach wie vor Zweifel, ob bei der Planung auch wirklich alle Vorschriften berücksichtigt wurden.

In Onlinekommentaren wird bereits ein Aufschwung der Mettmanner Karosseriebetriebe prophezeit, die sich wohl künftig den Beulen und Kratzern annehmen müssten. Aber ist die Lage wirklich so katastrophal? Hat sich der Betreiber womöglich nicht an die gesetzlichen Vorschriften gehalten? Wurden die Stellplätze zu schmal gestaltet, um den Parkraum so auszunutzen, dass es ordentlich in der Kasse klingelt? Und warum hat die Stadt nicht frühzeitig auf eventuelle Planungsfehler aufmerksam gemacht?

Aus dem Rathaus gab es zumindest in Sachen Bauvorschriften Entwarnung. „Das ist alles in der Garagenverordnung NRW geregelt. Die vorgegebenen Abmessungen für Stellflächen und Auffahrten wurden eingehalten“, sagt Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. Zwischen 2,30 und 2,50 Meter Breite seien für die Stellflächen vorgesehen, auch die Auffahrten hätten die vorgeschriebene Mindestbreite.

Allerdings muss Geschorec einräumen, dass besagte Garagenverordnung aus dem Jahr 1990 dringend geändert werden müsste. „Heutzutage ist der Golf so breit wie der Passat vor zehn Jahren“, sagt Geschorec. „Das größte Problem ist der Knick in der Einfahrt. Wenn da einer entgegenkommt, muss man schon ein geübter Fahrer sein.“

An besagtem Knick habe es vor allem in den ersten Tagen große Probleme gegeben, weil sich auf Ein- und Ausfahrtrampe ständig Fahrzeuge begegnet seien. „Es ist auch ungewöhnlich, dass der Gegenverkehr auf der gleichen Rampe fährt“, sagt der Fachbereichsleiter.

Bereits in der Bauphase habe es diesbezüglich Gespräche mit Phoenix development gegeben: „Wir haben angeregt, die Einfahrt etwas kundenfreundlicher zu gestalten. Der Betreiber hat sich dann aber für eine andere Lösung entschieden.“

Auf mögliche Veränderungen und Nachbesserungen angesprochen, sieht Geschorec nur eine Möglichkeit: „Im Einfahrtbereich müssten etwa drei bis fünf Parkplätze geopfert werden, um mehr Platz zu schaffen. Allerdings sind dafür bauliche Veränderungen nötig, da die Stützen versetzt werden müssen.“

Ob Phoenix development derartige Pläne hegt, kann Geschorec nicht sagen. „Wenn Medimax mit Schnäppchenpreisen lockt, könnte es immer wieder mal Probleme geben. Man muss jetzt einfach die Entwicklung abwarten.“, sagt er und hofft dennoch, dass sich die Lage entspannt.

Auf den Betreiber Druck ausüben und Änderungen erzwingen könne die Stadt nicht. Geschorec: „Das geht nur, wenn die Probleme in den öffentlichen Verkehrsraum hineinreichen — und davon kann hier keine Rede sein.“

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