Politik in Mettmann : Jahresendempfang des Rats wird kontrovers gesehen
Mettmann Erst soll der Sparhaushalt 2023 eingebracht werden. Dann geht es zum Italiener. Darüber wird diskutiert.
. (dne) Für die einen ist es eine Selbstverständlichkeit und die Fortsetzung einer guten Mettmanner Tradition. Andere sehen in dem Termin ein Aufregerthema: Bürgermeisterin Sandra Pietschmann hat die Ratsmitglieder und sachkundigen Bürger zu einem Jahresendempfang in ein italienisches Lokal in Metzkausen eingeladen. Er soll unmittelbar nach der Ratssitzung am 13. Dezember stattfinden. Jener Sitzung also, in der der Haushaltsentwurf 2023 eingebracht werden soll. Es wird erwartet, dass eine erneute, kräftige Grundsteueranhebung und möglicherweise eine deutliche Ausweitung der Kassenkredite notwendig sein wird, um Einnahmen und Ausgaben wenigstens einigermaßen in der Waage zu halten.
Hinzu kommt, dass Krieg, Corona, Inflation und Energiepreise die Bürger hart treffen. „Dennoch haben wir von der CDU vorgeschlagen, nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung den Jahresendempfang wieder aufleben zu lassen“, sagt der Fraktionschef der CDU, Fabian Kippenberg. Gegenüber früheren Veranstaltungen, etwa im Rathausfoyer, ist die Gästeliste deutlich kürzer. Für Kippenberg geht es um Wertschätzung für das politische Ehrenamt. Denn alle, die sich im Rat und seinen Ausschüssen engagieren, tun dies ehrenamtlich. Es gibt dafür nur ein paar Euro Sitzungsgeld, dafür aber jede Menge Ärger.
Andreas Konrad von der Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“ sieht die Sache grundsätzlich anders. „Der Jahresendempfang setzt ein falsches Zeichen. Deshalb werden wir von ZSM nicht an dem Empfang teilnehmen.“ Ob Schul-Desaster, Schulden-Desaster und die unglückliche Situation der Traglufthalle – aus der Sicht von Konrad gibt es schlicht nichts zu feiern.