Erkrath: Flagge zeigen gegen Haufen

Gegen die Hundehaufen auf ihrem Grundstück geht eine Familie aus Alt-Erkrath einen ungewöhnlichen Weg.

<strong>Erkrath. Neun Meter Weg stehen der Familie Lau zur Verfügung, um kleine Papierfähnchen - wie sie an Käsetheken die Auslage zieren - einem völlig neuen Verwendungszweck zuzuführen. Die neun Meter zwischen Gehweg der Gerberstraße und Haustüre des Lau-Hauses nutzen auch Hundehaltern, indem sie den frisch renovierten Privatzugang ihren Vierbeinern zur Entleerung anbieten. "Wir haben 16 Haufen auf unserem Grundstück gezählt", sagt Christa Lau.

"Die Beschreibung des Hundes kann schon ausreichen."

Sylke Sackermann, Leiterin des Ordnungsamts

Statt die tierischen Hinterlassenschaften zu vergraben oder sonstwie still schweigend zu entsorgen, setzten sie und ihr Mann auf die Kraft der Dokumentation - und steckten in jeden Haufen ein Fähnchen. Mit Erfolg: "Seitdem ist nichts mehr dazugekommen", so Lau, die sich statt dessen mit Protesten ihrer Kinder auseinandersetzen muss. "Die schämen sich."

Dass den Haltern der bellenden Verursacher solche Gefühle recht fremd sind, ist für Sylke Sackermann nicht neu. "Auch wenn ich als Hundehalter dazu verplichtet bin, das wegzumachen, gibt es immer wieder Menschen, die sich da nicht drum kümmern", weiß die Leiterin des Ordnungsamts.

An den moralischen Untiefen mancher Hundehalter haben weder die Plastiktüten, die seit einigen Wochen aus zehn Spenderboxen in der ganzen Stadt gezogen werden können, noch die Androhung von Bußgeldern etwas ändern können. "Das kostet 35 Euro, wenn wir jemanden erwischen", so Sackermann. Das ist deutlich mehr als die Strafgebühr für einen Hund, der innerstädtisch nicht an der Leine geführt wird: Das kostet lediglich fünf Euro.

Im Fall der Familie Lau war Detektivarbeit nicht zielführennd. "Wir haben keine Ahnung, was das für ein Hund ist. Wir haben ihn und seinen Halter nie gesehen."

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