Erkrath: Aldis Gammelgrundstück

Politiker der SPD wirft dem Discounter vor, die Ansiedlung neuer Firmen zu verhindern.

Erkrath. Wenn erste Eindrücke prägen, hat es Erkrath bei Auswärtigen schwer. Zumindest bei denen, die von Westen über Unterfeldhaus einfahren. Wissen sie doch nicht, dass das Grundstück an der Ecke Niermannsweg/Heinrich-Hertz-Straße nicht die Regel, sondern die hässliche Ausnahme ist.

"Kniehohes Gras, nachwachsende Gehölze, ein verdreckter Gehweg, das ehemalige Framatome-Gebäude hat zerschlagene Fenster, Türen, und einige Glasflächen sind mit Spanplatten vernagelt. Das Haus ist mit völlig kunstfreien Graffiti -Schmierereien verunziert." Dieter Becker, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Erkrath, ist ein guter Beobachter. Was er in seinem Brief an die Aldi-Verwaltung in Langenfeld formuliert hat, entspricht ohne Übertreibung der Realität.

Becker macht den Discounter für Leerstände in dem Gewerbegebiet verantwortlich: "Wir bemühen uns, Gewerbe anzusiedeln. Ihre Grundstücke und dieses Ensemble der seit Jahren verrottenden Gebäude macht dies in Unterfeldhaus schier unmöglich", heißt es in dem Schreiben weiter.

Vielleicht weiß Becker nicht, dass sich Aldi sehr wohl kümmert. Sagt zumindest der Leiter des Bauordnungsamts, Helmuth Hentschel. "Aldi reagiert sofort auf Hinweise", sagt Hentschel. Gemeint ist, dass sofort eine neue Spanplatte vor eine defekte Scheibe genagelt wird, wenn das Unternehmen von der Stadt darauf aufmerksam gemacht wird.

"Mehr können wir nicht machen", sagt Hentschel. Kein Amt der Stadt habe eine Handhabe, gegen den unschönen Anblick vorzugehen. "Wir können nur dann einschreiten, wenn Gefahr besteht - wenn Wind zum Beispiel einen Teil der Fassade runterwehen könnte." Damit das nicht geschieht, kontrollieren seine Mitarbeiter regelmäßig das Gebäude. Hentschel: "Aldi kümmert sich aber auch von alleine."

Die Art der Grundstückspflege, wie sie Aldi betreibt, sei einmalig, so Hentschel. "Vor dem Kauf durch Herrn von Blücher war das Gelände von Pose-Marré in einem ähnlichen Zustand." Der habe aber nicht annähernd so lange gedauert, wie das in Unterfeldhaus der Fall sei - nämlich Jahre.

Von Aldi selbst war zumindest am Montag keine Stellungnahme zu erhalten - damit bleibt unklar, was eigentlich mit Grundstück und Gebäude geschehen soll. "Wir wissen das auch nicht", sagt Hentschel.

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