Stille Örtchen in der Diskussion

Anträge zur Renovierung der Schultoiletten sind gescheitert. Die SPD hält eine Nutzung gegen Gebühr für möglich.

Langenfeld. „Die Kinder ekeln sich vor den Schultoiletten. Sie weigern sich, während der Schulzeit von bis zu neun Stunden, sie zu benutzen“, sagt Beate Barabach, stellvertretende Vorsitzende der Grünen. Sie habe die Informationen aus erster Hand, ihre Kinder besuchen das Konrad-Adenauer-Gymnasium. Im Schulausschuss beantragte die Grünen-Fraktion 50 000 Euro für die Renovierung der Schultoiletten zu investieren. Doch der Antrag scheiterte. Frank Noack, FDP-Fraktionsvorsitzender: „Mit 50 000 Euro lässt sich das Problem der verdreckten Toiletten nicht lösen. Ein Benimmkurs für Schüler am Konrad-Adenauer-Gymnasium wäre sicherlich sinnvoller.“

Auch Ulrich Moenen, städtischer Fachbereichsleiter für Jugend, Sport und Schulen, sieht keinen Bedarf einer Renovierung. „Das Gebäudemanagement hat die Anlagen geprüft. Sie sind in einem mehr als vertretbaren Zustand.“ Das Problem sei nicht der bauliche Zustand, sondern die permanente Verunreinigung der Toiletten. Am Konrad-Adenauer-Gymnasium seien die Toiletten nach wenigen Stunden am Morgen verdreckt, ganze Papierrollen steckten regelmäßig in den Toiletten. „Wir haben bereits hohe Summen investiert, um die Anlagen auf Vordermann zu bringen. Es kann nicht erwartet werden, dass bei solch fahrlässigem Handeln nun wieder Geld fließt“, sagte Andrea Meybom (CDU).

Kirstin Hänsel, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende kann die Argumentation nicht nachvollziehen: „Es gibt überall schwarze Schafe. Aber es kann nicht sein, dass andere darunter leiden müssen.“ Auch die SPD hatte einen Antrag gestellt, der die Sanierung von Toilettenanlagen in Aussicht stellte. Denn nicht nur am Gymnasium, auch an den Gundschulen Am Brückentor und Christopherus-Schule gebe es Beschwerden von Eltern. „Das Problem ist die Sauberkeit“, sagt Hänsel. Denn die Toilettenanlagen von der Ganztagsschule am Fahler Weg seien nachmittags geöffnet. „Dann werden sie auch von Jugendlichen genutzt“, sagt Hänsel.

Sie kann sich vorstellen, dass die Sauberkeit durch einen Putzhilfe in den Griff zu bekommen sei. Eine Gebühr pro Kind werde dann notwendig. Dann bleibe zu klären, ob die Stadt oder die Eltern das Geld aufbringen würden. Ulrich Moenen hält das für den falschen Ansatz: „Was transportieren wir unseren Kindern damit? Dass wir Leute bereitstellen, die hinterherwischen?“ Seiner Meinung nach sollten die Schüler sich mit Hilfe der Lehrer selbst organisieren und Aufsicht über die Toilettenräume führen. „Wir haben damit bereits gute Erfahrungen gemacht.“

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