Monheim: Immer Ärger mit den Rasern

Ständig klagen Anwohner darüber, dass die Regeln nicht eingehalten werden.

Monheim. Fast flächendeckend Tempo30 im Stadtgebiet - das klingt konsequent. Doch wird es auch eingehalten? Da sollte sich jeder Autofahrer erst einmal an die eigene Nase fassen. Damit allein will sich Jens Trapp aber nicht abfinden: "Wofür gibt es Verkehrsregeln, wenn sich viele nicht daran halten? Und warum wird das nicht von Stadt und Polizei kontrolliert?" Trapp wohnt an der Lindenstraße. Dort gilt Tempo30. Doch für den 69-Jährigen ist klar: "So wie hier gerast wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert. Hier gibt es viele Kinder. Ein Unfall ist programmiert."

"Beschwerden erreichen uns immer wieder. Doch unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Oft ist es auch so, dass die Anwohner selbst viel zu schnell fahren", sagt Michael Hohmeier. Für den Sprecher der Stadtverwaltung sind solche Beschwerden nicht neu. Er hat auch Verständnis dafür und betont: "Der zuständige Bereich Bauwesen geht solchen Dingen nach."

Dessen Leiter ist Andreas Apsel. Ihm ist nichts über Raserei in der Lindenstraße bekannt. Er will die Anregung aber aufgreifen. Und was passiert bei Beschwerden, die im Rathaus ankommen? "Wir sprechen das mit der Polizei ab und schauen uns das auch vor Ort an. Häufig wird auch mit Geräten des Kreises Mettmann gemessen", sagt Apsel. Dabei ist allerdings kein Blitz zu sehen. Die Autofahrer merken nicht, dass ihre Geschwindigkeit erfasst wird. Kennzeichen werden nicht notiert. Doch bei der Auswertung kann festgestellt werden, ob tatsächlich viele zu schnell gefahren sind. Dann wird gehandelt.

Eine Möglichkeit sind mobile Geschwindigkeitsanzeigen. Apsel warnt allerdings davor, dass nach kurzer Zeit bereits ein Gewöhnungseffekt eintreten kann. Außerdem hat die Stadt nur drei solcher Anlagen, von denen derzeit nur auf der Lichtenberger Straße eine in Betrieb ist. "Diese Geräte sind sehr pflegeaufwändig", so Apsel. Allein die Grundausstattung für eine Geschwindigkeitsanzeige liege bei gut 3500Euro. In Zeiten des Nothaushalts ist das kaum finanzierbar.

Ein Mitarbeiter aus dem Bereich Bauwesen fragte im Auftrag Apsels am Donnerstagmittag einmal bei der Polizei nach, ob sie von Raserei auf der Lindenstraße wisse. Die Antwort war ein klares Nein. Zumal die Autofahrer bis zu Tempo 40 noch im Toleranzbereich seien. Natürlich sei es aber trotzdem jederzeit möglich, mit Laserpistolen schnell zu reagieren. So genannte Starenkästen werden allerdings ziemlich sicher nicht aufgestellt. Sie sind sehr teuer und deshalb nur bei Brennpunkten wie etwa am Schulzentrum Berliner Ring im Einsatz. Außerdem fallen sie in den Hoheitsbereich des Kreises Mettmann.

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