Langenfeld: Rettung, wenn der Schuh drückt

Die Langenfelderin Isabel Bohrmann verkauft Notfall-Ballerinas für die Handtasche.

Langenfeld. Isabel Bormann kommt mitten in der Nacht aus der Disko. Nach dem vielen Tanzen tun ihr die Füße weh. Die hochhackigen Pumps waren wohl die falsche Wahl für den Abend. Doch glücklicherweise kann die 21-jährige Langenfelderin Abhilfe schaffen. Aus ihrer Handtasche holt sie ein kleines schwarzes Kästchen. Darin: ihre "Notfall-Ballerinas".

Die Idee für diese etwas anderen Schuhe hatte Jörg Merkens, Finanzmanager des Kleinunternehmens iWalk, das Teil einer Semesteraufgabe der Fontys Hogeschool in Venlo ist.

Mit jeweils elf Studenten sollte ein Unternehmen gegründet werden, das ein Produkt entwickeln und vermarkten sollte. Die zündende Idee hatte Jörg Merkens’ Freundin.

"Es ist sehr schwer, etwas zu finden, das es noch nicht im Übermaß gibt", so Isabel Bormann. "Es gibt zwar schon ein ähnliches Produkt wie unsere Ballerinas - es unterscheidet sich aber trotzdem von unserem." Weitere Vorschläge waren ein Laptop-Pflegeset und eine Halterung für Pfandflaschen.

Den Ausschlag gab schließlich eine Umfrage unter den 270 Kommilitonen. "Ein Drittel der Befragten war für die Schuhe. Das ist ganz lustig. Schließlich sind in unserer Gruppe neun Jungs und nur zwei Mädchen. Tja, und jetzt müssen die Jungs eben Schuhe verkaufen", sagt Isabel Bormann nicht ohne Schadenfreude.

Mit Unterstützung von Jong Onderneming aus den Niederlanden wurde die Idee verwirklicht und die Schuhe von Stund’ an produziert.

Isabel Bormann macht in dem Kleinunternehmen die Öffentlichkeitsarbeit. Sie trifft sich einmal in der Woche mit ihren Mitarbeitern und bespricht neue Strategien. Für alle Fälle hat sie selbst immer ihre Notfall-Ballerinas in der Tasche.

"Welche Frau kennt das Problem nicht, dass man in bestimmten Schuhen schnell Blasen bekommt. Da können die so schön sein, wie sie wollen." Wenn es sein muss, würde sie die Schuhe auch beim Autofahren anziehen, sagt sie. Schließlich seien die Schuhe sehr fest am Fuß und würden nicht verrutschen - und besser als Highheels seien sie beim Fahren allemal.

Die Schuhe gibt es in den drei Größen S (35-36,5), M (37-38,5) und L (39-41). In der Notfall-Box sind neben den Ballerinas ein Aufbewahrungsbeutel für die getragenen Schuhe und ein Blasenpflaster. Bis zum ersten Juni werden die Schuhe noch verkauft, dann ist das Projekt zu Ende. "Wir werden auch nicht weitermachen. Es macht zwar Spaß und ist eine gute Übung, aber es ist doch sehr schwer, die Schuhe an die Frau zu bringen."

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