Monheim: Kein kollektiver Fußballtaumel

Weder die Stadt noch Marke Monheim planen Public Viewing zur WM. Der Grund sind leere Kassen.

Monheim. Je näher die Fußballweltmeisterschaft in Südadrika rückt, um so häufiger fällt ein Begriff: Public Viewing. Bei der WM in Deutschland vor vier Jahren war es beeindruckend, wie viele Menschen in den Großstädten gemeinsam die Übertragung der Spiele auf großen Leinwänden anschauten - und anschließend weiterfeierten, egal, wie das Spiel ausgegangen war.

Doch auch in Langenfeld sprengten die Veranstaltungen alle Erwartungen. Die Nachbarstadt hat bereits alles in die Wege geleitet, um kollektiven Fußballtaumel zu ermöglichen - nun im Freizeitpark. Und Monheim? Fehlanzeige.

"Es ist von Seiten der Stadt nichts geplant. Das kann ich mir angesichts der leeren Kassen auch nicht vorstellen", sagt Michael Hohmeier, Sprecher der Verwaltung. Auch bei Marke Monheim muss man passen.

"Woher sollen wir Geld und Personal nehmen? Im Juni und Juli ist die Zeit, in der wir mal veranstaltungsmäßig Luft holen können. Da ist Urlaubszeit. Wir können so etwas wie in Langenfeld hier nicht stemmen. Das fängt schon bei der Bezahlung einer großen Leinwand an", ist die Absage von Geschäftsführer Sebastian Bünten klar.

Immerhin: Marke Monheim will, finanziell unterstützt von den städtischen Bahnen, im Vorfeld ein wenig WM-Flair in die Stadt bringen. Auftakt ist am Dienstag, 11.Mai, um 20Uhr im Bürgerhaus an der Humboldtstraße.

Dann werden Stürmerlegende Klaus Fischer (vor allem bei Schalke erfolgreich), das Dortmunder Fußballidol Alfred Schmidt und Hannes Bongartz (Schalke und Kaiserslautern) gemeinsam aus ihren WM- und EM-Erinnerungen erzählen.

Auch Autogramme werden gegeben. Am 25.Mai folgt eine weitere Aktion, allerdings ist noch nicht klar, welche Fußballstars von einst dabei sind. Einzelheiten werden noch bekannt gegeben.

Wer doch noch plant, im großen Stil - womöglich auf dem Rathausvorplatz oder auf einer der beiden Bürgerwiesen - etwas zu organisieren: Eine Veranstaltung ist nicht grundsätzlich unmöglich, muss aber mit der Stadt bis ins Detail besprochen werden. So genannte ordnungsbehördliche Verordnungen können nämlich auch beispielsweise mit Blick auf Lärmschutz sehr wohl Ausnahmen zulassen. "Doch das geht nicht, ohne Einzelheiten abzusprechen", sagt Roland Liebermann, Beigeordneter im Rathaus.

Es wird außerdem sicher wieder zahlreiche kleinere Aktionen geben. Jamal Ridder, stellvertretender Leiter des Jugendklubs Baumberg, kündigt bereits an, dass ein großer Beamer aufgestellt wird.

Und bei den Spielen wird die Öffnungszeit, eigentlich 16 bis 21.30 Uhr, auch verlängert. Aus dem Sojus7 sind ebenfalls Veranstaltungen rund um die WM zu erwarten. Und wer unbedingt das echte Public Viewing will - nach Langenfeld ist es nicht weit. Außerdem machen Düsseldorf und Köln mobil.

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