Monheim: Gläubig Heikles diskutieren

KKV: Der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung will auch in den nächsten Monaten wieder Themen anstoßen. Am 28.August ist der nächste Monberg-Gipfel.

Monheim. Politische Themen, Glaubensfragen und Marktwirtschaft - wo sich diese Bereiche berühren, ist der KKV nicht weit. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der "Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung", der einmal aus dem "Katholischen Kaufmännischen Verein" hervorging. Seit Dezember 1993 gibt es in Monheim eine Ortsgemeinschaft.

Der Verband stößt in Monheim viele Themen an, lädt zur Diskussion - auch unangenehmer - Fragen ein. Für Montag, 20. September, haben die Katholiken beispielsweise den Prälat Erich Läufer nach Monheim geholt. Der ehemalige Chefredakteur der Kölner Kirchenzeitung nimmt unter dem Motto "Zeige draußen, was du drinnen glaubst" Stellung zur gegenwärtigen Situation der Kirche.

Herbert Süß, Vorsitzender des KKV, erläutert: "Wir sind keine Volkskirche mehr." Es gebe noch immer einen festen Fundus derer, die auch künftig Teil der Kirche sein wollen - aber eben auch einen großen anderen Teil der Gesellschaft. Austrittsgründe sieht Süß unter anderem im Hadern mit Gott, etwa nach Schicksalsschlägen. Aber auch - auf den ersten Blick - profane Gründe wie die Kirchensteuer können einen Auslöser darstellen. Süß: "Viele sagen, ich habe noch immer Interesse an der Kirche, ich stoße aber an meine finanziellen Grenzen."

Im Rahmen der in den vergangenen Monaten bekannt gewordenen Missbrauchsfälle geriet die katholische Kirche in die Schlagzeilen. Doch der KKV scheut nicht die Auseinandersetzung mit Kritikern. Herbert Süß meint: "Wenn man die Fälle differenziert darstellt, kann man Aufklärungsarbeit leisten." Die Problematik sei eine gesellschaftliche, keine spezifisch kirchliche. Und: "Das Schlimmste wäre doch, wenn die Kirche sich aus der Jugendarbeit zurückziehen würde."

Die 58 Mitglieder des KKV kommen durch die Bank aus Wirtschaft und Verwaltung. Süß: "Wir haben viele Mitglieder im mittleren Alter und einige Pensionäre." An Nachwuchs aus diesem Bereich zu kommen, sei nicht immer einfach.

Die Mitglieder aus Verwaltung und Wirtschaft interessiert besonders die Verdrahtung des KKV zum aktuellen politischen Treiben. Bald steht wieder eine entsprechende Veranstaltung an: Am Samstag, 28. August, wenn es auf dem Monberg wieder das nächste "Gipfelgespräch" gibt. Ab 11 Uhr besprechen die Fraktionsvorsitzenden der Stadt aktuelle Themen wie Center III oder Sportstättenkonzept.

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