Langenfeld: Das Licht des Nordens lockt

Freiherr-vom-Stein-Haus: Werke der dänischen Künstlerkolonie Skagen sind bis 14.November im Kulturellen Forum zu sehen. Die Bilder beeindrucken vor allem mit ihrer Leuchtkraft.

Langenfeld. Die europäischen Künstlerkolonien haben es in sich. Das ist seit der erfolgreichen Ausstellung über die niedersächsische Kolonie Worpswede vor fünf Jahren auch in Langenfeld bekannt. In diesem Jahr entführt die Ausstellung "Im Licht des Nordens" in das Dänemark des 19. und 20. Jahrhunderts. Zentrum der dortigen Kunst war die Künstlerkolonie Skagen, die ihre Glanzzeit in den 1890er-Jahren hatte. Am Freitagabend feierte die Ausstellung mit rund 40 Bildern Premiere im Kulturellen Forum an der Hauptstraße.

Besonders Bürgermeister Frank Schneider zeigte sich begeistert. "Obwohl es eher unbekannte Künstler sind, kennt sogar Google schon die Ausstellung", verriet er in seiner Eröffnungsrede. Auch in Dänemark wird das Projekt hoch angesehen, so war der Königlich-Dänische Honorarkonsul Andreas Meyer-Landrut anwesend. Auch er schwärmte von den Bildern. "Das Licht des Nordens, das hier dargestellt wird, gibt es wirklich, nicht nur in Romantiteln", so Meyer-Landrut.

Und wirklich, die Bilder laden zum Träumen ein. Besonders ins Auge fällt ein Bild von Johannes Wilhjelm. Trotz willkürlich anmutender Pinselführung besticht das Bild durch Details und Leuchtkraft. Die Mutter, die mit ihren beiden Kindern auf dem Bild Beeren pflückt, scheint nahezu lebendig. Der Zuschauer kann sich einbilden, die Stimmen der auf dem Bild dargestellten Personen zu hören.

Anne Graw-Lipfert führte die Besucher durch die Ausstellung. "Es ist erstaunlich, wie der Maler es geschafft hat, das Leuchten der Heide im Sonnenlicht darzustellen", so die Leiterin des kulturellen Forums. Die dargestellte Szene ist typisch für die Ausstellung.

"In Skagen präsentierte sich den Künstlern eine arme Bevölkerung, die sich für wenig Geld malen ließ. So kamen viele Alltagsbilder zu Stande", erklärte Gerd Mettjes, der ehemalige Leiter des Schweden-Speichermuseums in Stade.

Vor der "Bauernstube" von Michael Therkildsen standen Walburg und Josef Ruppel. Das dunkle Bild mit den beiden Frauen hatte es ihnen angetan. "Obwohl es auf dem Kunstwerk so viele Schatten gibt, sieht man sehr viele Details", staunte Walburg. Ihr Mann pflichtete ihr bei. "Auf dem Bild sieht man an der Haltung und den Gesichtern sehr gut, wie hart das Leben für die beiden Frauen war." Das Paar hatte schon oft Urlaub in Dänemark gemacht und erkannte das berühmte "Licht des Nordens" sofort wieder. Und der Besuch dort lohnt.

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