Journalist auf Verbrecherjagd

Der Langenfelder Lars Vollmering hat sein erstes Buch geschrieben. Darin geht es um eine mysteriöse Mordserie in der Großstadt.

Langenfeld. Eine fiktive Stadt, irgendwo in Deutschland. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und versetzt die Bewohner in Angst und Schrecken. Seine Taten zeugen von ritueller Symbolik, auf die Haut der Leichen wurden Bibelverse geschrieben.

Die Polizei tappt im Dunkeln. Da nimmt sich der nach einem Unfall traumatisierte Journalist Sven Köhler dem Fall an. Er kommt dem Mörder und seinem Motiv nach und nach auf die Spur und bringt sich damit selbst in Gefahr.

Es braucht nicht viele Sätze, um den Plot von Lars Vollmerings Debütroman „Gnadenschuss“ zu beschreiben. Doch sie reichen, um Spannung aufzubauen. Vollmerings Erstlingswerk ist ein klassischer Thriller, der zugleich eine moralische Komponente erhält, wie der Autor sagt. „Es geht darum, dass sich der Leser am Ende fragt, wie er sich verhalten hätte“, erklärt Vollmering.

Drei Jahre hat er an seinem ersten Roman geschrieben — nebenbei. Denn Vollmering, der seit 2004 in Langenfeld lebt, ist hauptberuflich Journalist und arbeitet bei einem Kölner Fernsehsender. „Es gab auch mal einen Monat, wo ich gar nicht geschrieben habe, aber in der Regel habe ich nach Feierabend zwei Stunden an dem Buch gearbeitet“, erzählt Vollmering.

Was Einzelheiten zum Inhalt des Buchs betrifft, gibt sich der Autor betont zurückhaltend. Er wolle schließlich nicht zu viel verraten und lieber die Spannung aufrecht erhalten. Nur so viel: Die Opfer, so verschieden sie auch zu sein scheinen, sind durch ein Geheimnis miteinander verbunden. „Es ist etwas, das wir alle jeden Tag vor Augen haben“, sagt Vollmering,.

Die Figuren in seinem Roman haben übrigens keinerlei Bezug zu Personen im wirklichen Leben. „Alle Figuren sind fiktiv“, erklärt der Jungautor. Dass Protagonist Sven Köhler genau so Journalist ist wie Vollmering, hat rein praktische Gründe. „Ich kenne mich in diesem Beruf aus und weiß, wie da gearbeitet wird. Das hilft, wenn man darüber schreiben will“, sagt er.

Was die Schauplätze des Romans betrifft, lassen sich allerdings Parallelen zu realen Orten finden. „In ,Gnadenschuss’ habe ich vor allem Eindrücke der Städte Köln, Düsseldorf und Langenfeld verarbeitet“, erzählt er.

Mit seiner ersten Buchveröffentlichung hat Vollmering die Autorenwelt betreten. Nur noch Bücher zu schreiben, daran denkt er aber nicht. „Ich liebe meinen Beruf“, sagt er. Und den will er vom Schreiben stets trennen. Seinen Roman hat er unter dem Pseudonym Lenny Nero veröffentlicht. „Auch weil der Name mehr nach Autor klingt als Lars Vollmering“, sagt er und lächelt.

An sein Debüt hatte Volmering übrigens ganz persönliche Ansprüche. „Ich wollte eine Geschichte schreiben, die ich selbst gerne lesen oder mir im Kino als Film ansehen würde. Und bei der ich nicht schon nach 20 Seiten weiß, wer der Mörder ist“, sagt er.

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