Berliner Viertel ist sein Revier

Andreas Leyer ist Bezirksbeamter und meist zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs. Er sucht die Nähe zu den Monheimern.

Monheim. Andreas Leyer dreht den Autoschlüssel um und gibt langsam Gas. Mit dem Polizeiwagen fährt er auf die Weddinger Straße. Der Polizeifunk knistert vor sich hin. Leyer blickt auf die Straße, hin und wieder schaut er auf die Häuserfronten an der Seite. „Alles ruhig heute“, stellt er fest.

Seit 1978 ist Leyer Bezirksbeamter in Monheim. Sein Traumjob war der Polizistenberuf aber nicht: „Nach der Schule hatte ich mich auch bei verschiedenen Unternehmen beworben. Aber dann kam relativ schnell die Zusage zur Aufnahmeprüfung für die Polizei“, erzählt Leyer. Das Berliner Viertel in Monheim ist Leyers Einsatzgebiet. Als Bezirksbeamter ist er hier für verschiedene Aufgaben zuständig.

Er kontrolliert, ob das Waffengesetz eingehalten wird, führt Gefährdeansprachen (Verwarnungen) und Aufenthaltsermittlungen durch und vollzieht Vorführbefehle. Letzteres wird notwendig, wenn jemand vor Gericht nicht erschienen ist.

Als Bezirksbeamter ist Leyer aber auch bei Großveranstaltungen wie zum Beispiel Fußballspielen und unterstützt die Verkehrserziehung in Monheim. „Ich bin dann zum Beispiel bei Fahrradprüfungen dabei“, sagt der 51-Jährige.

Normalerweise, sagt Leyer, sei sein Dienst „relativ unspektakulär“. Einen riskanten Einsatz hat der Bezirksbeamte dann aber doch erlebt. „Da gab es nachts einen Automatenaufbruch und wir haben den Täter verfolgt und eingekreist. An jedem Wachpunkt stand, wie es ja eigentlich nicht sein soll, nur ein Beamter. Bei mir ist der Typ dann rausgekommen“, sagt Leyer.

Damals habe er als Polizist noch eine Krawatte ohne Sicherheitsverschluss getragen. „Der Täter hat versucht, mir damit die Luft abzudrücken“, erzählt er. Letztlich aber konnte er den Täter überwältigen. Solche Ereignisse sind die große Ausnahme in Leyers Beruf.

Als Bezirksbeamter soll er in erster Linie den Kontakt zur Bevölkerung herstellen und halten. „Deshalb bin ich meist zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs“, sagt er. Da sei es dann schon so, dass einige Leute ihn kennen und grüßen würden, berichtet der Polizist.

So zum Beispiel Antonio Macri. Der gebürtige Italiener trifft Leyer heute zufällig auf dem Ernst-Reuter-Platz. Mit Handschlag begrüßen sich die beiden. Man kennt sich und plaudert ein wenig. „Ich habe gerade sechs Kilo angenommen“, erzählt Macri dem Beamten. Leyer lächelt.

„Ich kenne den Berliner Bezirk wie meine Westentasche“, sagt der Polizist. Und er kennt auch die problematischen Gegenden. „In der Tegeler Straße gibt es zum Beispiel Häuser, wo wir öfter vorbeischauen“, erzählt er. Meistens gehe es um Bußgelder, die nicht bezahlt wurden, sagt Leyer.

Generell habe er das Gefühl, dass sich der Polizistenberuf verändert habe. „Heute redet man viel mehr als früher. Damals hat man eher so sein Ding abzogen“, sagt er. Manche Ding aber ändern sich nie. So zum Beispiel die Ausrüstung der Polizisten. Auch Leyer hat Handschellen und Pistole stets dabei. „Die Schusswaffe musste ich aber noch nie benutzen, zum Glück“, sagt er und sein Blick wird nachdenklich.

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