Hilden: Kunst–so weit das Auge reicht

Stadtmarketing: Auch das schlechte Wetter hielt die Besucher nicht vom Künstlermarkt fern.

Hilden. "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele", wusste schon Pablo Picasso. Getreu dieses schönen Sinnspruchs fanden sich zahllose Flaneure, Interessierte und Käufer am Wochenende beim 9. Hildener Künstlermarkt in der Fußgängerzone ein. Und das, obwohl das Wetter nicht immer einladend war. "Aber für das Wetter können wir nun wirklich nichts", entschuldigte sich lachend Volker Zimmermann, einer der Organisatoren. "Immerhin ist kein Wind."

Auch wenn es am Samstag und Sonntag immer mal wieder regnete - einen solchen Schauer überstanden Besucher wie Gerlind Goedecke trockenen Fußes unter einem der Paravents. "Da habe ich wenigstens mal richtig Zeit, die ausgestellte Kunst ausgiebigst zu betrachten." 110 weiße Zelte säumten fein säuberlich nummeriert die Strecke.

Zu sehen gab es überwiegend Malerei - mal in Öl, oft mit Acryl, und lange Schlangen bildeten sich beispielsweise vor Zelt Nummer15, wo es - neben Malerei auf Reispapier - die Kunst der Kalligraphie, also des Schönschreibens, zu bewundern gab. "So sieht Barbara auf chinesisch aus!", freute sich Barbara Müller über ihren Namenszug.

"Eine Wand darf das Bild nicht schlucken und umgekehrt", erklärte Birgit Sierra ihre Sicht der Dinge. Folgerichtig können die Bilder der Wuppertalerin auch als Mietobjekte mit nach Hause genommen und probeweise geschaut werden, wie sie sich an der heimischen Wand machen. Nach ähnlichen Prinzipien arbeitet auch das Atelier Hofer, das seine Ansichten Düsseldorfs zeigte und auf Anfrage Wunschbilder anfertigt.

Zwischen Ball-Pfeil-Werfen, Kinderkarussell und Sommerfest des Kinderschutzbundes (inklusive Malwettbewerb, den Betreuerinnen wie Anika und Kamila "überaus kreativ" fanden) gab es verschiedenste Kunstfertigkeiten und Techniken zu sehen. Da waren Aquarelle und bildschöne Grafiken zum kleinen Preis neben in knallbunten Farben und Pop-Art-Stil gefertigte Exponate ebenso zu bekommen wie klassische Landschaftsmalereien, mal mit Schnee, mal im Sommer, wenn alles blüht. Grußkarten waren ebenso im Angebot wie Schönes in Form von Keramiken, angefertigt von Tatyana Vodopyan.

"Nein, wir gucken nur so. Wir suchen nichts Bestimmtes", wollten sich Marianne und Volker Geiger spontan inspirieren lassen. Und wer beim 10. Hildener Künstlermarkt ausstellen möchte, verifiziert sein Können vielleicht in der Sommerakademie, für die am Wochenende die Künstler Ingrid Müller-Marx, Andreas Mattern und Jürgen Reiners warben. Denn, wie sagte doch Picasso, Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. Immer.

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