Baumberg: Catwalk in der Fußgängerzone

Händlergemeinschaft: Das Baumberger Familienfest lockte Jung und Alt in den Stadtteil.

Baumberg. Musik, Hüpfburg, Torwandschießen, Ponyreiten, Glücksrad, Trampolinspringen, Kindermodenschau und der Clown Pepe mit seinen Späßen - das Straßenfest am Holzweg und an der Geschwister-Scholl-Straße ist rundherum auf Kinder ausgerichtet. "Hier wird kein Alkohol angeboten", betont Franz Kamitter, bis vor kurzem noch Besitzer der Reinigung im Einkaufszentrum (EKZ) und ehemaliger Vorsitzender der Händlergemeinschaft EKZ Holzweg. "Es haben sich zwar schon Väter beschwert, aber hier das ist schließlich kein Väterfest." Ehrenamtlich organisiert der 72-Jährige die Aktionen.

Alle Aktivitäten sind für Kinder kostenlos. Getränke gibt es für einen Euro. Die Finanzierung der Aktion kommt jeweils zur Hälfte vom Hauswirt des EKZ und von der Händlergemeinschaft. "Wir wollen nicht abschöpfen, sondern etwas bieten", sagt Franz Kamitter.

Von 11 Uhr bis 19 Uhr ist an diesem Samstag die Fußgängerzone in einen Vergnügungspark samt Catwalk umgewandelt. Die sechsjährigen Zwillinge Kevin und Justin und ihr gleichaltriger Freund Can zeigen sich begeistert. "Wir haben alle Tore reingekriegt", erzählen sie, als sie vom Torwandschießen kommen und zeigen stolz ihre Preise - Klebestifte und kleine Spielzeuge.

Für die Händler ist der Tag eine wichtige Aktion, um die Aufmerksamkeit neuer Kunden auf das etwas abseits gelegene Geschäftsviertel zu lenken. "Wir liegen hier in Baumberg weit ab von der Hauptstraße", sagt Graziano Sartori (47), Inhaber des Eisgeschäfts Treviso. Er ist zufrieden mit der Veranstaltung, denn auch seine Kunden haben ihm positive Rückmeldungen gegeben. "So etwas wie heute würde ich mir mehrere Male im Jahr wünschen."

Seit 20 Jahren lebt er schon in Baumberg und erhofft sich allgemein mehr Unterstützung von den Monheimern für die Baumberger. Kamitter hingegen hat dabei nicht nur sofort verfügbare Kundschaft im Blick. "Kinder von heute sind die Kunden von morgen", ist er pragmatisch. Deswegen ist der Tag vor allem auf den Nachwuchs ausgerichtet.

Die Besuchermeinungen zeigen, dass das Konzept "Kinderfest statt Väterfest" aufgeht. "Gut, dass ich meine Kinder spielen lassen kann, ohne dass Betrunkene herumlungern", sagt Melanie Platter (35), Mutter von drei Kindern. "Das hier kann man sich auch leisten, wenn man Normalverdiener ist", meint Gerold Müller (40) mit Blick auf die niedrigen Getränkepreise. Er ist Vater von zwei Söhnen.

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