Stadt stellt das Streuen ein

Der Salzvorrat geht zur Neige. Die Sperrung der öffentlichen Gebäude wurde aufgehoben.

Haan. Die Stadt freut es, die Sportler wahrscheinlich auch, die Schüler bestimmt weniger: Nachdem Fachleute die Schneelasten auf den Dächern der städtischen Gebäude nach den teilweise ergiebigen Schneefällen am Wochenende noch einmal überprüft haben, konnte gestern Entwarnung gegeben werden: Alle Schulen, Sporthallen, das Hallenbad und das Bürgerhaus Gruiten können wieder genutzt werden.

Die Stadt hatte (wie berichtet) am Freitag ab 14 Uhr als reine Vorsichtsmaßnahme diese Gebäude und den städtischen Kindergarten Alleestraße bis einschließlich gestern geschlossen — weil die Schneelast auf den Flachdächern immer schwerer wurde, und weil die Stadt mit dem Räumen der Dächer nicht nachkam.

Inzwischen habe sich die Situation weitestgehend entschärft, bereits am Wochenende und auch gestern wurden weitere Dächer vom Schnee befreit.

Während sich die Situation auf den Dächern entspannt, verschärft sie sich auf den Straßen. „Wir stellen das Streuen ein, auch auf den Hauptstraßen. Wir räumen nur noch“, kündigte gestern Betriebshofleiter Claus Hippel an.

Der Grund: Die zugesagten Salzlieferungen — inzwischen liegt die Bestellmenge bei 200 Tonnen — wurden nicht eingehalten. „Wir haben vielleicht noch 50 Tonnen, aber die wollen wir für Blitzeis-Einsätze aufheben“, sagte Hippel.

Die könnten am Mittwoch anstehen, wenn der angesagte Regen auf den gefrorenen Boden fällt. Zuletzt hat die Stadt am Samstag eine Salzlieferung erhalten. 25 Tonnen seien an diesem Tag gekommen, die hätten gerade für das Wochenende gereicht.

Und wie gehen Hippel und seine Mitarbeiter mit den zahlreichen Beschwerden über nicht geräumte Straßen und Gehwege um? „Wir tun unser Bestes“, sagte der Betriebshofleiter. „Aber wenn wir alle Straßen morgens zeitgleich von Schnee befreien wollten, bräuchten wir zwölf Lastwagen“, sagte er: „Aber was machen wir mit den Fahrzeugen in den anderen Monaten?“

Aktuell könne er nur zwei von vier Räumfahrzeugen einsetzen. „Zwei Fahrzeuge stehen in der Werkstatt. Ersatzfahrzeuge sind nicht zu bekommen“, sagt er und hofft, morgen Abend einen der Lastwagen wieder einsetzen zu können. Die in der vergangenen Woche beauftragte Fremdfirma, die mit vier Radladern und drei Lastwagen Bushaltestellen freiräumt und festgefahrene Schneedecken löst, sei weiterhin im Einsatz.

Und die Straßenschäden? Die machen sich laut Hippel schon bemerkbar. Vor allem auf den Durchgangsstraßen seien die Löcher und Risse bereits zu sehen, die sowohl durch Tau- und Frostwetter als auch durch den ständigen Einsatz von Schneepflug und Salz (zumindestens in den vergangenen Tagen) verursacht wurden.

Hippel: „Vieles ist auch noch zugedeckt.“ Er hofft, dass der Stadtrat im Zuge der Haushaltsplanberatungen dem Vorschlag der Verwaltung folgt, und die Mittel für die Straßenunterhaltung um 30 000 bis 40 000 Euro erhöht.

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