Schneelast auf Dächern: Schulen und Hallen gesperrt

Wegen der Schneelast auf den Dächern fällt auch am Montag der Unterricht aus.

Haan. „Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. Nachdem sie und ihre Kollegen mit einem Fachmann am Freitagvormittag noch einmal die Schneelast auf den Dächern der städtischen Gebäude überprüft und gemessen hatten, sperrten sie um 14 Uhr alle Sporthallen, Schulgebäude, den städtischen Kindergarten an der Alleestraße und das Bürgerhaus Gruiten bis einschließlich Montag.

„Wir bekommen am Wochenende nicht alle Dächer geräumt“, begründet Eden die dreieinhalbtägige Sperrung. Angesichts der Prognose des Wetterdienstes Essen, der nicht nur neuen Schnee, sondern auch Regen und Tauwetter für das Wochenende ansagt, habe die Stadt sich zu diesem Schritt entschlossen. Zurzeit habe die Stadt eine Dachdeckerfirma beauftragt, die mit mehreren Mitarbeitern im Einsatz ist. „Der Betriebshof und die Feuerwehr sind so ausgelastet, deren Mitarbeiter können uns nicht helfen“, sagt sie: „Wir wollen am Montag die Gebäude aber sukzessive wieder freigeben.“

Dabei verteile sich die Schneelast auf den jeweiligen Flachdächern ganz unterschiedlich. „Wir haben bis zu 60 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter“, sagt Eden. Die Statik lasse maximal 75 Kilogramm zu. „Wir liegen noch unter dem kritischen Wert, aber wenn wieder viel Schnee fällt und der dann durch Regen richtig schwer wird, könnte es eventuell eng werden“, sagt Eden.

Helmut Gerlach, stellvertretender Schulleiter am städtischen Gymnasium Adlerstraße, begrüßt die Schließung: „Das Gebäudemanagement hat eine kluge und klare Entscheidung getroffen.“ Seine Schüler freut es. „Die Schule bebte, nachdem wir sie über die Schließung per Durchsage informiert hatten“, sagt Gerlach. Er kündigt an, dass die Schule sich bemühe, die Klausuren und Klassenarbeiten, die am Montag anstehen, auf jeden Fall noch vor Weihnachten nachschreiben zu lassen — „damit die Kinder nicht umsonst gelernt haben“, sagt der Schulleiter.

Weniger erfreut über die Entscheidung des Gebäudemanagements ist Kulturamtsleiter Fritz Köhler. Morgen sollte in der Aula des Gymnasiums das Stück „Rumpelstilzchen“ für Kinder ab vier Jahren vom NiederrheinTheater aufgeführt werden. Diese Vorstellung ist jetzt abgesagt. „Aber die Karten behalten ihre Gültigkeit, wir werden einen neuen Termin mit dem Theater vereinbaren“, sagt Köhler.

Während am Gymnasium gestern gut 90 Prozent der Schüler den Unterricht immerhin bis 14 Uhr verfolgen konnten, schafften es ins Schulzentrum Walder Straße nur zwischen 50 und 60 Prozent. „Viele unserer Schüler kommen aus Wuppertal und Solingen, dort fuhren gar keine Busse“, sagt Markus Helf, Leiter der Hauptschule am Diek. Auch er und seine Kollegen müssen jetzt neue Termine für die angesetzten Klausuren suchen. Helf: „Wir sind traurig, dass am Montag nicht unser Weihnachtsbasar stattfinden kann. Wir wollten die Spendensumme für unsere Partnerschule in Nicaragua von 1200 Euro gerne noch aufstocken. Daraus wird jetzt nichts.“

Sorge, nicht alle Schüler über die Sperrung rechtzeitig informieren zu können, hatte gestern die Emil-Barth-Realschule. Denn ab 14 Uhr durfte das Gebäude nicht mehr betreten werden. Das heißt, es war dort auch niemand mehr zu erreichen. Das wird erst wieder am Dienstag der Fall sein.

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