Haan Haaner Jusos fordern grüne Dächer für Bushaltestellen

Haan. · Der Nachwuchs der Haaner und Gruitener SPD setzt sich für die insektenfreundliche Maßnahme ein.

 In der niederländischen Gemeinde Utrecht gehören die begrünten Dächer von Bushaltestellen längst zum Stadtbild. Die Pflanzen kühlen die Umgebung und bieten Nahrung für Insekten.

In der niederländischen Gemeinde Utrecht gehören die begrünten Dächer von Bushaltestellen längst zum Stadtbild. Die Pflanzen kühlen die Umgebung und bieten Nahrung für Insekten.

Foto: Utrecht/Gemeente Utrecht

Die Idee ist ebenso einfach, wie effektiv: Die niederländische Stadt Utrecht hat sich im Kampf gegen das Artensterben etwas einfallen lassen: Mehr als 300 Bushaltestellen wurden für Bienen, Hummeln und weitere Insekten begrünt. Dabei wurden hauptsächlich Sedum-Pflanzen eingesetzt. Der Mauerpfeffer, wie er im Volksmund genannt wird (siehe Info-Box), ist bei den heimischen Bienen und Hummeln äußerst beliebt.

Genau dieses Prinzip möchten sich nun auch die Haaner Jungsozialisten (Jusos) für die Gartenstadt zu Nutze machen. Auf ihrer Facebook-Seite werben sie für ihren Antrag, auch hierzulande pflegeleichte Sedum-Pflanzen auf den Dächern der Haltestellenhäuschen anzusiedeln. Das sei nicht nur gut für die Tierwelt, sondern filtere zusätzlich noch den Feinstaub aus der Luft.

Die Wartehäuschen sind mit Sitzen aus Bambus ausgestattet

In Utrecht können die begrünten Haltestellen allerdings noch einiges mehr: Sie sind zusätzlich mit einer LED-Beleuchtung und Bambussitzplätzen ausgestattet. Die Pflege und Wartung der Dächer übernehmen die Mitarbeiter der Stadt, die mit Elektrofahrzeugen zu den jeweiligen Standorten fahren. Da die Dächer der Bushaltestellen nicht so hoch wie viele andere Flachdächer sind, bekommen sie weniger Wind ab. Gute Voraussetzungen also, um Insekten ein zusätzliches Nahrungsangebot zu ermöglichen und ihre Ansiedlung zu erleichtern. Das Begrünungsprojekt wird von Anwohnern und Touristen im Nachbarland auf jeden Fall begeistert kommentiert. Auch in den Sozialen Netzwerken taucht Utrecht fast nur noch positiv auf.

Die Facebook-Rückmeldungen für die Jusos in Haan und Gruiten sind dagegen noch verhalten. Immerhin: Zwei positive Kommentare und ein gutes Dutzend Likes lassen sich zusammentragen. Sollte die Idee in der Gartenstadt in die Tat umgesetzt werden, kommen mit Sicherheit noch einige dazu. Allerdings dürften vier bis fünf Haltestellenhäuschen dennoch unbegrünt bleiben. Denn die zwischen Stadtbad und Schillerstraße beidseits der Kaiserstraße stehenden Haltestellen werden alljährlich zur Haaner Kirmes vom Betriebshof abgebaut und eingelagert.

Utrecht könnte auch noch bei weiteren Themen Vorbild sein

Sollte das Projekt trotzdem funktionieren, ergibt sich vielleicht sogar die Chance, auf Dauer noch mehr von den niederländischen Nachbarn zu lernen. In Utrecht jedenfalls wird umweltbewusstes Handeln inzwischen nicht nur bei der Haltestellenbegrünung groß geschrieben. Bis 2028 sollen alle Busse durch emissionsfreie Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Der Strom, der für den Antrieb der Elektrobusse verwendet wird, soll ausschließlich aus niederländischen Windkraftanlagen kommen.

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