Ganz in Weiß zum Traualtar

25 Aussteller zeigten ihre Angebote beim vierten Hildener Hochzeitstag im Hotel am Stadtpark.

Hilden. Das Leben ohne Trauschein kennen Petra (23) und Paul (25) seit nunmehr drei Jahren. „Wir haben nicht mehr viel Zeit, denn im April ist es so weit“, sagt die Zahnarzthelferin. Ihr Countdown bis zum Hochzeitstag läuft. Und damit der sprichwörtlich schönste Tag im Leben auch wirklich ein unvergesslicher Feiertag bleibt, überlässt die Hildenerin nichts dem Zufall: „Eigentlich wissen wir schon, was wir wollen. Aber vielleicht sehen wir hier was Tolles.“

25 Aussteller fanden sich zum „4. Hildener Hochzeitstag“ im Hotel am Stadtpark an der Klotzstraße ein. Und wer bislang glaubte, mit der Terminfestlegung in Standesamt und Kirche sei doch der Löwenanteil organisiert, der irrt gewaltig.

Ob es Teddy mit seiner Oldie-Disco ist, der auf der Hochzeitsparty den DJ gibt, oder Jörn Thomas mit seiner mobilen Discothek — vorher können Brautpaare erstmal die wesentlichen Schritte für einen dahin geschwebten Walzer in der Tanzschule Wenzel lernen. „Wir haben auch Übungskassetten für zu Hause“, sagte eine Mitarbeiterin der Tanzschule.

Damit Bräute eine perfekte Figur machen, ist vom natürlich wirkenden Make-Up über die märchenhafte Frisur bis hin zu himmlisch manikürten Händen bereits im Vorfeld viel zu tun. „Ich möchte meine Haare hochstecken lassen“, sagte Anna Pecht. Mit ihrer Mutter kam sie auf die Messe: „Mein Freund würde hier bloß stören.“ Abgesehen davon habe ihre Mama bereits Erfahrung im Heiraten — „und auch mehr Geschmack“. Die von Friseur Luciano gezeigten Ideen fand sie „schön, aber hoffentlich hält das dann auch, bis ich den Brautstrauß werfe“.

Durchatmen konnten Paare wie Petra und Paul („die Ringe haben wir als erstes ausgesucht“) mit vielen anderen Gästen bei der Modenschau. Micha Skirl führte durchs Programm, dessen erstes Fazit ist: Auch 2011 ist die Braut ganz in Weiß. Allerdings aktuell gerne mit floralem Muster oder aufgesteckten Blüten. „Viele Jahre mochte keiner Rosen auf Kleidern sehen. Jetzt sind sie wieder überall“, sagte die Boutiquen-Besitzerin zu einem Modell, das von Agnes vorgeführt wurde.

An Modell Nadine konnten die Zuschauer eine lange Schleppe begutachten, wohingegen Sabrina eine ins Handgelenk hängbare Tasche aus Gänseblümchen schmückte — das Accessoire ist quasi ein „zwei in eins“: Brautblumenstrauß und Taschentuchaufbewahrungsort.

Besucher wie Pierre und Thorsten schossen eifrig Bilder mit ihrem Fotoapparat. Nein, bekannten sie auf Nachfrage, heiraten wollten sie nicht, nur „Mädchen gucken“. Heiratswillige wie Petra und Paul informierten sich derweil am Stand der Fünf-Sterne-Bäckerei von Christel Leminski. Für die zuckersüße XXL-Torte, ein Hüftgoldtraum aus Obst mit Sahne, wären knapp 200 Euro zu veranschlagen, Dreistöckiges aus Marzipan gibt es für 220 Euro und das Modell aus fünf Marzipan-Etagen kostet 400 Euro.

„Gut, wir haben jetzt noch mal Prospekte für die Drucksachen gesammelt. Denn wer die Hochzeitskarten macht, wissen wir noch nicht“, sagten Petra und Paul. Allein deshalb habe sich der Besuch beim vierten Hildener Hochzeitstag „voll gelohnt“.

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