Awo: Einschränkung nach Kürzung

Zahlt die Stadt weniger Zuschüsse, müsste die Arbeiterwohlfahrt ihr Angebot reduzieren.

Haan. Essen auf Rädern, Treff für Alt und Jung oder Gedächtnistraining — das Angebot der Arbeiterwohlfahrt ist vielfältig und wird häufig genutzt. Allein rund 13 000 Haaner besuchen pro Jahr den Treff an der Breidenhofer Straße 7. Finanziert wird die Arbeit des Awo-Ortsvereins durch öffentliche Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erlöse — zum Bespiel aus den Einnahmen des Essens auf Rädern. So wurden für das vergangene Jahr Betriebskosten von rund 80 800 Euro anerkannt. Der Kreis Mettmann gewährte einen Zuschuss von 50 Prozent, die Stadt Haan zahlte 16 290 Euro.

Jetzt soll gekürzt werden. Der Entwurf für den Haushalt 2011 beinhaltet eine Kürzung der freiwilligen Zuschüsse an die Awo um zehn Prozent. Den Sparkurs der Stadt, die im Nothaushalt steckt, hatte Bürgermeister Knut vom Bovert auch bei seinem Neujahrsempfang betont.

Frieder Angern, Awo-Vorsitzender

Während die Einnahmen also sinken sollen, werden steigende Ausgaben erwartet. „Die Energiekosten steigen, außerdem steht eine Tariferhöhung bei den Gehältern um etwa drei Prozent an. Hinzu kommt, dass am 30. Juni der letzte Zivildienstleistende geht“, sagt der Awo-Vorsitzende Frieder Angern. Um einen Zivi zu ersetzen, sei die Besetzung von zwei 400-Euro-Stellen erforderlich. Angern: „Das sind zusätzliche Personalkosten von rund 8000 Euro im Jahr.“ Deshalb sei eher eine Erhöhung der Zuschüsse angebracht als eine Kürzung.

Den entsprechenden Antrag hat Angern der Ersten Beigeordneten und Kämmerin Dagmar Formella sowie dem Vorsitzenden des Sozialausschusses, Bernd Stracke, bereits zukommen lassen. Darin bittet er, den bisherigen Betrag nicht zu kürzen. „Der Antrag geht in die Haushaltsberatungen. Zunächst wird der Sozialausschuss am 2. Februar darüber beraten“, sagt Formella.

Sollte die Kürzung um zehn Prozent beschlossen werden, bleiben der Awo zwei Möglichkeiten: „Wir wären dann gezwungen, Angebote zu kürzen oder aufzugeben, zum Beispiel die Beratung in Fragen des Alters. Andernfalls müssten wir die Kosten umlegen und zum Beispiel die Kosten für das Essen auf Rädern erhöhen“, sagt Angern.

Erst im vergangenen Jahr hat der Treff für Alt und Jung eine Qualifikation durch den Kreis Mettmann erhalten. Angern: „Wenn jetzt geköpft wird, müssen wir genau die Inhalte kürzen, die gewollt sind.“

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