CDU ist erzürnt über Bruchhauser Kamp

Hildener Fraktionschefin Buschmann spricht von einer „Hinhalte-Taktik der Verwaltung“.

CDU ist erzürnt über Bruchhauser Kamp
Foto: cis

Hilden. Der Spielplatz Bruchhauser Kamp ist so klein — bietet offenbar aber ein gewaltiges Potenzial für endlosen Ärger und Streit. Davon gab es in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause erneut eine Kostprobe. „Die CDU ist über die Hinhalte-Taktik der Verwaltung ausgesprochen erbost, ebenso wie der Bürgerverein Süd und der Bund für Umwelt und Naturschutz“, war CDU-Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann sichtlich sauer. „Wir haben keine Lust, immer die Bösen zu sein, weil die Verwaltung nicht in die Puschen kommt.“ „Seit Monaten wirkt der Platz wenig einladend“, meint Jörg Owsianowski, Vorsitzender des BV Hilden Süd. „Nicht die Worte, sondern Taten zählen (...) Auch wenn es ,Gründe’ für die Tatenlosigkeit gibt, im Umgang mit dem Bürger wirkt es wie Gleichgültigkeit. Schade.“

Was war geschehen? Oder genauer: Was war nicht geschehen? Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH wollte auf dem Spielplatz-Gelände Am Bruchhauser Kamp 4a ein Haus mit fünf öffentlich geförderten Wohnungen bauen. Ein großer Spielplatz liegt nur ein paar hundert Meter entfernt, so die Begründung für die Aufgabe des kleineren Platzes. Anwohner sammelten gut 400 Unterschriften gegen das Vorhaben. Ende vergangenen Jahres überraschte die CDU mit dem Antrag, keinen Satzungsbeschluss zu fassen und den Bebauungsplan ruhend zu stellen — und fand dafür auch eine Mehrheit. „Wir wollen abwarten, wie sich die Situation im öffentlichen Wohnungsbau in Hilden entwickelt“, erläuterte Claudia Schlottmann damals die Entscheidung ihrer Fraktion.

„Wir haben damit nicht gesagt, dass auf keinen Fall gebaut wird. Wir haben nur gesagt: Im Moment ist das Thema vom Tisch.“ Mit 23:20 Stimmen hatte der Rat im März beschlossen, das demontierte unsichere Spielgerät am Bruchhauser Kamp zu ersetzen. „Das haben wir den Anwohnern versprochen“, betonte Buschmann. Geschehen sei aber nichts. Deshalb hätten die Christdemokraten am 29. Mai einen schriftlichen Antrag gestellt — die Bürgeraktion übrigens in gleicher Sache schon am 18. Mai. Am 12. Juni (der Bürgeraktion am 29. Juni) habe die Verwaltung geantwortet, „warum das nicht geht“, beschwerte sich Buschmann.

Aufgrund einer Elternzeit sei die Stelle der Spielplatzplanerin nicht besetzt gesetzt gewesen, erläuterte Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Inzwischen habe die Stadt eine Vertretung gefunden. Diese habe in der zweiten Märzhälfte den Dienst angetreten. Das Tiefbau- und Grünflächenamt habe schnellstmöglich ein Anforderungsprofil für das Spielgerät erarbeitet und den Markt erkundet.

Im nächsten Schritt habe die Stadt Angebote angefragt. Voraussetzung für das Vergabeverfahren seien mindestens fünf gültige Angebote. „Der Spielplatz muss nicht überplant werden“, so Buschmann. „Die Spielgeräte hätten nur ersetzt und aufgebaut werden müssen.“

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