Cap-Markt: Bauverein sucht neuen Mieter

Ende Oktober endet der Mietvertrag der Awo für den ehemaligen Cap-Markt.

Hilden. Tristesse pur: Seitdem Anfang August 2010 der Cap-Markt seine Türen geschlossen hat, gibt es im Eckbereich der Straßen Am Strauch und An den Linden keinen Lebensmittelmarkt mehr.

Lediglich die Bäckerei Suckow hält dort noch die Stellung. Daran wird sich vorerst nichts ändern. „Bisher sind sämtliche Gespräche mit potenziellen Nachfolgern gescheitert“, sagt der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Niederrhein, Erwin Knebel. Einen Nachfolger für den Cap-Markt wird es aus seiner Sicht in absehbarer Zeit nicht geben.

Ziel des 2007 von der Awo eröffneten Supermarktes war es, geistig oder körperlich behinderten Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Insgesamt waren im Hildener Süden 14 Mitarbeiter beschäftigt, neun davon mit einem Handicap (daher der Name Cap-Markt).

Nachdem das Geschäft anfangs gut lief und vor allem von älteren Bewohnern aus der Umgebung gern besucht wurde, gingen die Umsatzzahlen später immer weiter zurück. Unter anderem, weil in der Zwischenzeit an der Richrather Straße ein Aldi- und ein Rewe-Markt eröffneten. Schließlich zog die Arbeiterwohlfahrt die Reißleine, wollte nicht noch tiefer in die roten Zahlen rutschen.

Ende Oktober läuft der Mietvertrag zwischen der Arbeiterwohlfahrt und dem Hildener Bauverein als Eigentümer der Immobilie aus. „Wir haben fristgerecht gekündigt“, sagt Knebel. Für seine Einrichtung ist das Thema „Cap-Markt“ dann endgültig erledigt.

Dass es weder der Arbeiterwohlfahrt noch der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (GDW) in Sindelfingen als Franchisegeber für das Cap-Markt-Konzept gelungen ist, einen vergleichbaren Nachfolger zu finden, treibt inzwischen auch dem Geschäftsführer des Bauvereins, Lars Dedert, Sorgenfalten auf die Stirn.

„Natürlich ist es bitter, dass der Laden immer noch leer steht. Eigentlich sollte ja so schnell wie möglich eine Folgelösung her“, sagt er.

Sobald der Vertrag ausgelaufen ist, will der Bauverein aktiv werden. „Schließlich geht es uns um die Versorgung unserer älteren Mitglieder. Und von denen wohnen einige in der Gegend“, sagt Dedert, der den „Traum vom Lebensmittelmarkt“ trotz der Rückschläge nicht aufgeben will: „Awo und GWD hatten zwar keinen Erfolg — aber vielleicht gelingt es uns ja, eine Lösung zu finden.“

Dem Bauverein schwebt zwar ebenfalls eine soziale Einrichtung der Behindertenarbeit vor. „Aber wenn das nicht funktioniert, können wir uns auch einen ganz normalen Supermarkt vorstellen“, sagt Dedert.

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