Wimmersberg: Entscheidung vertagt

Zwei Optionen gibt es für die künftige Nutzung des Areals am Wimmersberg: Als Wohngebiet oder als Gewerbegebiet.

Wimmersberg: Entscheidung vertagt
Foto: D. Janicki

Erkrath. Die Überlegungen zur Weiterentwicklung des Gewerbegebietes am Wimmersberg gehen weiter. Nun wurden im Planungsausschuss die Ergebnisse einer Verkehrsuntersuchung durch das Büro Runge vorgestellt. Hans-Rainer Runge präsentierte zwei Varianten der künftigen Nutzung des Areals zwischen Schlüter- und Kreuzstraße und gab auch eine „objektive Empfehlung“ ab.

Bereits 27 Jahre alt sind die Pläne, zwischen dem Kreisverkehr Schlüterstraße/Steinhof sowie der Kreuzstraße/Hochdaler Straße eine Verbindungsstraße durch das Gewerbegebiet zu bauen. Dadurch würde der Weg aus Hochdahl zum Erkrather Zentrum in Richtung Rathaus und Bahnhof erheblich verkürzt. Doch die Verkehrsuntersuchung hat ergeben, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen würden. Der Durchgangsverkehr würde nur von der Kreuzstraße/Beethovenstraße auf Bahnstraße/Morper Allee verlagert und dort für höhere Immissionen und eine stärkere Trennwirkung sorgen.

Noch wichtiger ist aber das Argument der künftigen Nutzung des Gewerbegebietes. Würde die Verbindungsstraße gebaut, könnte dort wegen der Verkehrsbelastung kein Wohngebiet mehr entstehen.

Sowohl Runge als auch die Stadtverwaltung sehen aber in einer Wohnnutzung in Verbindung mit verdichtetem Gewerbe als Puffer zur Bahnlinie die attraktivere Variante gegenüber einer reinen Gewerbenutzung. Das Areal am Wimmersberg biete mit seiner Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof eine gute Wohnlage. Rund 130 Wohneinheiten könnten dort entstehen. Das Wohngebiet würde erschlossen über eine Stichstraße vom Kreisverkehr aus (heute nur Zufahrt Aldi) sowie über die Straße Am Wimmersberg. Das Verkehrsaufkommen in ganz Alt-Erkrath würde bei den beiden Varianten nur um rund 400 Fahrzeuge pro Tag steigen. Die Politik muss nun entscheiden, ob Variante eins (reines Gewerbegebiet mit Verbindungsstraße) oder Variante zwei (Gewerbe im Norden, Wohnen im Süden, keine Durchgangsstraße) weiterverfolgt werden sollen.

Die Mitglieder des Planungsausschusses folgten der Empfehlung von Runge und neigten mehrheitlich zu Variante Nummer zwei. Uli Schimschock (SPD) fand, nicht nur die Wohnnutzung, sondern auch die Verkehrssituation spräche dafür.

Marc Göckeritz (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich gar für eine komplette Wohnbebauung aus. Nur Bernhard Osterwind (BmU) war anderer Meinung. Durch die Verbindungsstraße würde der Verkehr nicht nur verlagert, sondern die gefahrenen Gesamtkilometer würden sinken und dadurch die Immissionen. Außerdem würden gerade die lärmgeplagten Anwohner der südlichen Schlüterstraße massiv entlastet.

Der Bau der Verbindungsstraße wäre wegen der Topographie aufwendig und teuer. Bernhard Osterwind hielt dem dagegen, dass der Eigenanteil der Stadt Erkrath nur eine Million Euro betragen würde. Der Ausschuss nahm die Untersuchung zur Kenntnis, endgültig entschieden wird später.

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