Häuser in Hochdahl sind gefragt

Die Zukunft der Wohngebiete Willbecker Hang und Millrath-West wird untersucht.

Hochdahl. Nett und offen seien die Hochdahler. „Wir haben hier viele Gespräch geführt“, sagen Andrea Berndgen-Kaiser und Kerstin Bläser. Zwei Tage lang haben die beiden Frauen die Wohngebiete am Willbecker Hang und in Millrath-West unter die Lupe genommen, Fotos gemacht und Fragebögen verteilt.

Andrea Berndgen-Kaiser (55) ist Architektin, Kerstin Bläser (26) Geographin. Sie untersuchen für das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung Wohngebiete am Willbecker Hang und in Millrath West.

„Wir wollen wissen, wie sich der Generationenwechsel in diesen typischen Einfamilienhaus-Siedlungen aus den 1970er-Jahren vollzieht“, erläutert Berndgen-Kasier. „Gibt es Käufer für die Häuser oder droht womöglich ein Leerstand?“

Ergebnisse dürfen die Wissenschaftlerinnen noch nicht nennen. Aber eine Tendenz sei in Hochdahl schon klar zu erkennen. „Nachfolgeprobleme gibt es dort nicht, im Gegenteil“, sagt Andrea Berndgen-Kaiser.

„Die Häuser sind Selbstläufer.“ Bislang scheine ein Wechsel in der Willbeck und in Millrath stattzufinden. „Allerdings können die Preisvorstellungen der Verkäufer nicht realisiert werden.“ Und wenn die Preise sinken, verändert sich die Nachbarschaft. „Andere sozio-ökonomische Schichten ziehen dort ein“, umschreibt es Kerstin Bläser, will aber nicht konkreter werden.

250 Fragebögen haben die Frauen in der Willbeck verteilt. Sie wollen wissen, wie der Generationenwechsel vonstatten geht. „Wie ist der Modernisierungsstand, was haben die Eigentümner vor, was muss gemacht werden“, sagt Kerstin Bläser und nennt einige der gestellten Fragen.

„Ist die Folgegeneration bereits eingezogen, fragen wir die neuen Besitzer was sie an ihrem Haus gemacht haben, wie ihnen das Umfeld gefällt, wie sie die Infrastruktur bewerten.“

Mit Hilfe der Antworten werden Qualitäten und Defizite der Quartiere abgeleitet. „Dann wissen die Kommunen, wo sie unterstützend wirken können, damit die Gebiete auch langfristig attraktiv bleiben“, erläutert Andrea Berndgen-Kaiser. Sie können beispielsweise steuernd zur Verbesserung der Infrastruktur oder zur Anwerbung von Interessenten eingreifen.

„Denn es geht bei dem Forschungsprojekt auch darum, das Interesse des Marktes auf Bestände zu lenken, statt immer weitere Neubaugebiete auszuweisen“, sagt Andrea Berndgen-Kaiser. „Schließlich ist es sinnvoll, den immer weiter fortschreitenden Flächenverbrauch einzuschränken.“

Bis zum dritten Quartal läuft das Forschungsprojekt. Andrea Berndgen-Kaiser: „Dann werden auch irgendwann die Ergebnisse vorliegen.“

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