Anwohner klagen über Raser

Polizei und Kreisverwaltung sind jedoch keine gravierenden Tempoüberschreitungen auf der Johannesberger Straße bekannt.

Hochdahl. „Natürlich können wir zwischenzeitlich eine mobile Geschwindigkeitsmessanlage aufstellen“, sagt der Technische Beigeordnete Tobias Schmidt. „Aber ansonsten sind uns als Stadt weitgehend die Hände gebunden. Richtige Messungen, bei denen Autofahrer auch zur Kasse gebeten werden können, sind Sache des Kreises Mettmann oder der Polizei.“

Rainer Fritsche ist Anwohner der Johannesberger Straße in Kempen und beklagt die Raser, die tagtäglich an seiner Haustür vorbeibrausen. „Im Berufsverkehr am Morgen und am späten Nachmittag ist es besonders schlimm“, sagte er kürzlich gegenüber unserer Redaktion.

„Vor allem an den Ein- und Ausfahrten zu und von unseren Grundstücken hat es schon manche brenzlige Situation gegeben“, sagte Fritsche. „Dabei ist die Straße ganz deutlich als Tempo-30-Zone ausgeschildert.“

Dass die Johannesberger Straße wie die anderen Wohnstraßen ringsum beliebte Schleichwege sind, um die viel befahrene Max-Planck-Straße mit ihrer Ampelanlage an der Kreuzung zur Bergischen Allee zu umgehen, ist der Polizei bekannt.

„Das Thema kennen wir“, sagte der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, Frank Sobotta, der selbst in Trills wohnt. „Vor allem ortskundige Autofahrer wissen, dass es durch das Wohngebiet schneller als über die Max-Planck-Straße geht. Und verboten ist das nicht. Als Unfallschwerpunkt oder Raserstrecke ist uns die Johannesberger Straße aber noch nicht aufgefallen.“

Dennoch könne er sich durchaus vorstellen, dass seine Kollegen „mal verstärkt“ Geschwindigkeitsmessungen vornehmen. „Dazu müssten die Anwohner aber auf uns zukommen. Denn offiziell hat es bisher noch keinerlei Klagen gegeben“, betonte Frank Sobotta.

Auch beim Kreis Mettmann ist die Johannesberger Straße bisher kein Thema. „Aktuell messen wir nicht“, sagte Pressesprecherin Daniela Hitzemann. Wenn sich das mit dem Rasen bestätige, „kann sich das aber auch ändern“.

Allerdings gehen sowohl Sobotta als auch Hitzemann davon aus, dass die Überschreitungen „nicht so gravierend sind, wie sie von den Anwohnern gefühlt wahrgenommen werden“. Zum Rasen eigne sich die Straße definitiv nicht, meinte Sobotta. Was natürlich nichts damit zu tun habe, „dass sich die Autofahrer an Tempo 30 zu halten haben“.

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