Zurück in ein normales Leben

Für die Integration in einen strukturierten Alltag gibt es jetzt eine zentrale Anlaufstelle.

Krefeld. Lustlos, depressiv, isoliert und am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilhabend - dafür gibt es viele Gründe. Dies können psychisch, geistig oder körperlich bedingte Einschränkungen sein.

Struktur ist die Basis eines normalen Lebens. Durch unterschiedliche Gründe kann dieses Gefüge aus der Bahn geworfen sein. Alleine geordnete Verhältnisse und Ausgewogenheit im Leben wieder oder überhaupt zu erlangen kann oftmals schwer bis unmöglich sein.

Jetzt gibt es in der Innenstadt eine zentrale Anlaufstelle für Begegnung, Austausch und Arbeit - die verstreuten Angebote auf dem Gelände des Alexianer Krankenhauses gehören der Vergangenheit an. Im Treffpunkt, einem Haus des Wohnverbundes, sind die Angebote gebündelt. "Auf 900 Quadratmetern können unsere Klienten arbeiten, malen, sich fortbilden und weiterentwickeln oder einfach mit anderen Menschen im Cafe austauschen", sagt Martina Henze, die Leiterin des Wohnverbundes Krefeld. In dem lichtdurchfluteten Erdgeschoss im Jungerfernweg gibt es eine Holzwerkstatt, eine Druckerei, eine Küche, einen EDV-Raum und einen Innenhof-Garten. Wohlfühlen, sich betätigen und Erfolg spüren stehen an erster Stelle.

Der Abteilungsleiter des Dezernat Soziales des Landschaftsverbandes Rheinland, Andreas Zimmermann, stellt die Relevanzzunahme der Beschäftigung heraus: "Denn wer in diesem Bereich gefördert wird, für den wird auch weniger Hilfe im Wohnbereich nötig sein." Ansatzpunkte sind Zwanglosigkeit und Vertrauen, damit der Schritt ins normale Leben gelingt. Andreas Wittmann, der Bereichsleiter für Facharbeit und Sozialpolitik beim Caritasverband, umschreibt die Arbeit der zehn Treffpunkt-Mitarbeiter mit der Aufgabe, "die Flamme des Lebens wieder auflodern zu lassen". Wobei Engagement und Ruhe immer miteinander einhergehen müssen. Der Weg dorthin sei unterschiedlich wie die Menschen es auch sind. Daher gibt es für die derzeit 90 Klienten individuelle Arbeitszeiten. Im Treffpunkt haben sie leichter die, ihre Arbeitsbereiche wechseln, da alles an einem Platz ist. "Jetzt sind wir mitten in den Innenstadt, mitten im leben", sagt Henze. Birgit Boy, die Geschäftsführerin der Alexianer GmbH fügt hinzu: "Wichtig für unsere Arbeit ist die Akzeptanz der in Gesellschaft."

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