WZ Mobil in Bockum: "Das Grün soll bleiben"

Viele Anwohner sind dagegen, Grünflächen mit Häusern zu bebauen.

Krefeld-Bockum. Viele Anwohner ärgern sich darüber, dass grüne Innenflächen in ihrer unmittelbaren Nähe mit Häusern bebaut werden sollen. Die sogenannte „Innenverdichtung“ ist zum Beispiel auf Arealen an der Hunzinger- und Roonstraße in Cracau und dem Karree Schönwasser-, Friedrich-Ebert-, Schreber- und Grotenburgstraße geplant. Beim WZ-Mobil äußerten Betroffene und Nachbarn viel Kritik an diesen Vorhaben.

Karl-WilhelmNellesen wohnt mit seiner Frau Ursula an der Grotenburgstraße. Zusammen mit anderen Anwohnern haben sie eine Unterschriftenaktion gegen die Bebauung der Grünfläche vor ihrem Haus gestartet. „80 Prozent der Anwohner sind gegen eine Bebauung“, sagt er. „Der Bürgerwille wird aber total missachtet. Nur verkaufen wollen die Eigentümer und damit Profit machen.

Elf Häuser sollen nun bei uns in unmittelbarer Nähe gebaut werden.“ Vor zwei Jahren sei die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) noch auf der Seite der Anwohner gewesen, nach den Neuwahlen habe die UWG überraschend für eine Bebauung gestimmt. Allerdings sei die Angelegenheit noch nicht durch den Rat.

Horst Mehles, der an der Hunzingerstraße wohnt, regt sich ebenfalls auf: „Wir hätten doch überhaupt nichts gekauft, wenn wir gewusst hätten, dass der grüne Bereich irgendwann zerstört wird.“ Mehles hält das Vorhaben deshalb für eine „Unverschämtheit“. „Wie kann man so etwas Schönes vernichten?“, fragt er sich.

Krefeld zeichne schließlich aus, dass es so grün sei. Dabei hätten die Planer sich früher etwas gedacht, das man nun nicht vergessen dürfe. Zudem frage er sich, wer überhaupt in die neuen Häuser ziehen soll. Mehles: „Junge Familien wollen doch nicht zu uns alten Leuten kommen, sondern mit Menschen in ihrem Alter zu tun haben.“

Auch Marie-Luise Ricks aus Bockum ärgert sich über das Vorhaben: „Ich finde das albern und richtig schlimm, wenn die Innenhöfe zugebaut werden.“ Das Grün sei etwas so Schönes für die Leute, die dort wohnen, dass man es nicht zerstören dürfe.

Nachbarin Marianne Krüger kann beide Seiten verstehen: „Viele möchten vielleicht etwas für ihre Kinder bauen, damit sie in der unmittelbaren Umgebung sind.“ Das könne sie nur unterstützen. Andererseits sieht sie auch Probleme auf die Nachbarschaft zukommen. „Es wird bestimmt unruhiger, alleine schon durch den zusätzlichen Autoverkehr“, meint sie.

Johannes Vermaeten zweifelt gar am Demokratiebewusstsein der Krefelder Verwaltung: „Die Mehrzahl der betroffenen Anwohner ist gegen Innenbebauung. Dies wurde durch Unterschriften dokumentiert.“

Außerdem glaubt er, dass durch derartige Bauvorhaben und die damit einhergehenden Versiegelungen von Grünflächen weitere Probleme auftauchen würden: „Bei Starkregen steht das Wasser auf der Schönwasserstraße oft bis Oberkante Rinnstein und droht in die Keller zu laufen.“

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