WZ-Mobil in Traar: „Wir kämpfen um unseren Festplatz“

Am WZ-Mobil machen viele Bürger ihrem Ärger über die Situation am Festplatz deutlich.

Krefeld-Traar. Die Traarer sind bereit, für ihren Festplatz an der Elfrather Mühle zu kämpfen. Rund 40 Bewohner des Stadtteils — viele davon aktiv bei Bürger-Schützen und Bürgerverein und damit stellvertretend für etwa 1500 in den Vereinen organisierten Menschen — fanden den Weg zum WZ-Mobil, um ihren Unmut zu bekunden.

Sie sind besorgt, dass sie auf der Fläche in Zukunft nicht mehr feiern können, weil zwei Anwohner auf der anderen Straßenseite Einfamilienhäuser bauen wollen (Die WZ berichtete). Im Fokus der Forderungen steht dabei die rechtliche Verankerung der Nutzung des Platzes durch Schützen und andere Bürger für Feste. Darüber sind sich alle Anwesenden einig.

Doch während den Schützen um Präsident Walter Potthast eine vertragliche Regelung mit den neuen Nachbarn vorschwebt, hat sich der Bürgerverein komplett gegen eine Neubebauung ausgesprochen. „Wir haben Sorge, dass sich die Neubürger über die Lautstärke beschweren könnten“, sagt Wolfgang Martin. Schließlich gebe es neben dem Schützenfest auch noch ein Mai- und ein Oktoberfest.

„Wer nach Traar ziehen möchte, der sollte sich an die Gepflogenheiten halten“, fordert Ulla Bienert. Vor allem beim vergangenen Schützenfest habe es eine starke Gemeinschaft gegeben. Es handele sich zudem um eine Tradition, die seit Jahrzehnten gewachsen sei. Alle Welt spreche von Brauchtumspflege und in Traar werde sie nun infrage gestellt.

„Die Stadt ist in der Verantwortung“, sagt Friedhelm Waldschenk, Sie müsse die rechtliche Situation unbedingt an die Tatsachen auf dem Festplatz anpassen, damit sich in Zukunft niemand sorgen muss. Zumal der Platz ja ausgewählt worden sei, als vor Jahren rund um das Rathaus bebaut wurde, wie Burkahrd Kruse zu bedenken gibt.

Stefan Schröder beklagt, dass die Auflagen für den Lärmschutz schon in diesem Jahr sehr eng gestrickt waren. „Wenn wir beim Schützenfest in Zukunft um 22 Uhr Schluß machen müssten, wäre das keine vernünftige Zeit.“ Bislang hätten die Schützenfeste immer erst gegen 1 Uhr geendet.

„Wir sind hier aufgewachsen mit dem Schützenfest“, erklärt Dennis Winnebald. Der 25-Jährige verweist darauf, dass es keinen anderen Platz zum Feiern gibt. Tobias Trecker ergänzt: „Traar war früher sehr grün und jetzt wird überall gebaut.“

Bereits seit 40 Jahren ist Uwe Jacobs Mitglied bei den Bürgerschützen. Seiner Erinnerung nach, wurden schon immer alle Traarer in die Aktivitäten eingebunden. „Das soll auch so bleiben“, sagt er

Walter Kienen vom Bürgerverein gehen Forderungen der Schützen noch nicht weit genug: „Wir haben bei der Stadt beantragt, die Allee an der Elfrather Mühle in der Liste der Naturdenkmäler auszunehmen.“ Es handele sich um eine typische niederrheinische Allee, deren Charakter durch eine Bebauung mit Einfamilienhäusern ihren Charakter verlieren würde.

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