WZ-Bus: Über Stock und Stein in Traar

Ein Spaziergang um den Sportplatz ist wegen Laub und Pfützen gefährlich. Vor dem Platz ist es holprig und matschig.

Traar. In Traar tut sich was, zumindest der Spielplatz Am Schwarzkamp wird derzeit saniert. Aber die Wege rund um den Sportplatz, die auch zum Spielplatz führen, sind in einem schlechten Zustand. Die Anwohner schildern die Gefahren, die auf den Wegen lauern.

Ulla Bienert hat jeden Tag Angst um ihre 83-jährige Mutter. Diese kommt mittags zum Essen zu ihr. Zuvor muss sie den Weg entlang des Sportplatzes heil überstehen. "Er steht oft unter Wasser und wird dadurch sehr rutschig", sagt Bienert. Es sei eigentlich ein schöner Weg, aber wenig gepflegt. "Man sollte da was tun, wo der Bürger ist und das Bestehende pflegen, anstatt in neue Projekte zu beginnen."

Handlungsbedarf sieht Renate Lücker auch: "Es gibt hier zwei Behinderteneinrichtungen und keinen befestigten Bürgersteig auf der Seite des Sportplatzes. Die Rollstuhlfahrer müssen auf die Straße ausweichen", beschwert sie sich. Michael Knuffmann, Anwohner Am Schwarzkamp und Mitglied im Bürgerverein Traar, kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: "Ich komme schon durch, aber wenn es geregnet hat, trage ich den ganzen Matsch mit dem Rollstuhl in meine Wohnung. Das ist ein richtiger Aufwand, das alles wieder sauber zu bekommen." Seit etwa vier Jahren fragt er immer wieder im Bürgerverein nach, wann die Wege gemacht werden, leider ist bisher nichts passiert. Er denkt nicht nur an sich selbst: "Das ist nicht nut schwer für Menschen mit Behinderung, sondern auch für Mütter mit Kinderwagen, die zum Beispiel zum Spielplatz wollen." Noch gefährlicher werde es, wenn die Schotterpiste friert.

Ein Augenmerk auf die vielen Schüler lenkt Stefanie Konz. Nicht nur, dass die Kinder wegen der Pfützen dann dementsprechend aussehen, "meine große Tochter ist auf dem Hinweg zur Schule über einen hochstehenden Stein gestolpert und hat sich einen neuen Zahn rausgebrochen", schildert sie den Unfall. "Die Kinder müssen ja den Weg vor dem Sportplatz nutzen, sie sollen ja nicht auf die Straße ausweichen."

Ihr Mann, Guido Konz, ergänzt: "Nicht nur Fußgänger nutzen den Weg vor dem Platz, dort parken auch Autos." Das sollte seiner Meinung nach getrennt sein. Gudrun Helms gibt zu bedenken, "dass weniger mit dem Auto fahren würden, wenn die Wege in Ordnung wären. Direkt nach dem Regen braucht man dort Gummistiefel."

Resi Obrist ergänzt: "Wir haben schon überlegt, uns ein Boot anzuschaffen, damit wir trockenen Fußes nach Hause kommen", sagt sie mit einem Augenzwinkern. "Das Wasser kann hier nirgends abfließen, hier steht immer Wasser. Die Mütter müssen mit ihren Kindern zum Spielplatz schwimmen." Besonders schlimm findet sie, dass die Schüler der angrenzenden Schule mit nassen Hosenbeinen und Socken im Unterricht sitzen. "Wir wollen ja keine goldenen Steine, nur einen begehbaren Weg."

Andreas Heinrich, Vorsteher des Bürgervereins Traar sagt dazu: "Die Sanierung der Wege kostet nicht die Welt. Wir sprechen hier von einer fünf Zentimeter dicken Schicht Steine", sagt er. "Der Spielplatz wird sicher schön, die direkt angrenzenden Wege sollen ja auch gemacht werden, es wäre doch ein Leichtes, den kleinen Rest hier auch zu machen." Ihn stört, dass die Stadt sich wegen fehlender Mittel entschuldigt. "Uns stellt niemand was in Aussicht. Wir leben hier in einer familienfreundlichen Stadt, da brauchen wir auch familienfreundliche Stadtteile."

Die Bürger sind der Meinung, dass nach der Sanierung des Spielplatzes die Arbeiten in Traar nicht stoppen sollten. "Es ist klar, dass nicht sofort Geld bereit ist. Aber es ist auch keine Absicht seitens der Verwaltung erkennbar, weiter zu machen", macht Rolf Eisenmann deutlich.

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