Jetzt unter Denkmalschutz: Das spiegelbildliche Häuserpaar am Stadpark

Die Gebäude Nummer 17 und 19 an der Nikolaus-Groß-Straße erhalten jetzt Denkmalschutz.

Krefeld. Es ist ein architektonisches Schwesternpaar, das jetzt in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude in Uerdingen eingetragen wird. Die 1911 errichteten Häuser Nikolaus-Groß-Straße 17 und 19 sind stark verspielt am Jugendstil ausgerichtet. Sie grenzen unmittelbar an den Stadtpark. Nicht ohne Grund: Von der Nr. 17 führt direkt ein Weg in die Grünanlage. Im Jahr 1911 hieß die Straße noch Jungfernweg.

Das Gebäude wurde für den Uerdinger Gartenbauoberinspekteur Erich Rocholl errichtet, der auch für die Entstehung des Parks verantwortlich war. So gesehen entstand damit ein „Dienstweg“ für den Gartenbauer.

Der Gartenbaumeister setzte sich in Uerdingen noch weitere Denkmäler. So setzte er auch die Rheinanlagen instand und gestaltete die Wallgartenlangen und den Friedhof in der damals noch selbständigen Rheinstadt.

Leider sind der oder die Architekten der beiden Häuser heute nicht mehr bekannt, die in ihrem Ursprungszustand sowohl an der Fassade, als auch im inneren Zustand weitgehend erhalten blieben. Für die Nummer 17 sehen die städtischen Denkmalpfleger außerdem städtebauliche Gründe für den Schutz des Gebäudes.

Rocholls Nachbar war damals Josef Heuser, von dessen Baugeschäft beide Häuser erbaut wurden. Es ist augenfällig, dass dessen Nummer 19 in der grundsätzlichen Gestaltung spiegelbildlich zum Nachbarhaus entworfen wurde. Die Grundrissstruktur ist in dem Heuser-Haus fast vollständig erhalten geblieben. Lediglich die Fenster wurden durch Kunststoff ersetzt. Das Gebäude ist aus künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen (ortsgeschichtlichen) Gründen schützenswert.

Beide Häuser wurden kurz nach der Jahrhundertwende in einer „Boomzeit“ in Uerdingen gebaut. Die Stadt wandelte sich damals vom Handwerkerstädtchen zur Industriestadt. Gleichzeitig aber expandierten auch Handel und Handwerk. Zwischen 1890 und 1910 hatte sich die Bevölkerung auf 10 000 Bürger verdoppelt. Die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt stiegen von 22 000 Mark (1900) auf ca. 50 000 Mark im Jahr 1912.

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