Brandheiße Erfahrungen auf dem Marktplatz

Freiwillige Feuerwehr übt und informiert die Bevölkerung.

Krefeld-Uerdingen. Mit ihrer "Schnüffelausrüstung" - in der Feuerwehr-Fachsprache: den Messgeräten für den Nachweis von gasförmigen Gefahrstoffen in der Luft - gehört die Freiwillige Feuerwehr Krefeld inzwischen zu den besten im Lande. Hochspezialisiert sind die Uerdinger Feuerwehrleute dank ihrer Messgruppe, die über ein Erkundungsfahrzeug für atomare, biologische und chemische Gefahrstoffe und zwei Messbusse verfügt.

Die drei Fahrzeuge können an einem Unglücksort an verschiedenen Standorten aufgestellt werden und die Belastungen in der Luft messen. Bei einem Aktionstag auf dem Uerdinger Marktplatz gab es sie zu sehen.

Das neue Einsatzfahrzeug ist ein VW-Bus, der nicht nur die Mitglieder der Messgruppe transportiert, sondern mit seinen beiden großen blauen Koffern auch dafür ausgerüstet ist, gleich an Bord zehn gasförmige Gefahrstoffe zu identifizieren. Die Daten gehen dann an den ABC-Wagen, der als fahrendes Labor die frisch gewonnenen Erkenntnisse gleich weiter verarbeiten und aufbereiten kann.

Dieses fahrende Labor kann mit seinem größeren Gerätebestand sogar 156 verschiedene Gase bestimmen. Dazu hat das Auto keine angebauten Rüssel; von kleinen Öffnungen in der Außenwand führen Schläuche in die entsprechenden Messgeräte.

Aber nicht nur der Einblick in die High-Tech-Arbeit der Feuerwehr gehörte zu den Aktionen auf dem Uerdinger Markt. Nach der Devise "Wenn wir helfen können, dann helfen wir" reparierten einige Feuerwehrleute gleich mal einen defekten Elektro-Rollstuhl. Aber natürlich präsentierten sie auch ihre Hauptaufgaben dem Publikum. Ulrich Dell, Oberbrandmeister und Leiter der Werkssicherheit bei Siemens, erklärte die Kleidung und Ausrüstung eines Feuerwehrmanns bei seinem Einsatz.

Bei den vielen Schichten aus nicht entflammbaren Textilien, einer 30 Meter langen Sicherungsleine für den Rückzug, der orangefarbenen Tasche mit Fluchthauben für zu rettende Personen und der gelben mit Hilfsmitteln, wie Türkeilen, Hilfsgurt, Schere und Markierungsbändern, kommen schnell 30 bis 35 Kilo Last zusammen. Für diese Mühen haben die vielen kleinen Jungen auf dem Marktplatz noch kein Ohr, für sie ist es viel spannender, in eines der großen Löschfahrzeuge zu klettern und eine Runde mitfahren zu dürfen.

Eine weitere Attraktion ist für sie das Löschen. Die Jugendfeuerwehr betreut einen Stand, an dem die Kleinen mit einem richtigen Feuerwehrschlauch auf Holzhausfassaden zielen dürfen. Julius mit seinen 2 ¾ Jahren ist mit Ernst bei der Sache. Christian Raem (14 Jahre), der seit einem halben Jahr bei der Jugendfeuerwehr mitmacht, gibt dem fünfjährigen Jean Paul eine kleine Einweisung, wie er mit dem Schlauch umgehen sollte. Aber der Junge ist von seinen Fähigkeiten bereits überzeugt: "Ich will Feuerwehrmann werden, weil ich so gut löschen kann."

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