Schwarzpappeln und Eisvögel im Naturschutzgebiet Flöthbach

Die Renaturierung des Flöthbachs schreitet voran. Das Grünflächenamt hofft auf die Rückkehr von Tier- und Pflanzenarten.

Krefeld. Blickt man derzeit vom Plankerdyk auf das Naturschutzgebiet Flöthbach, sieht man zwischen den einzelnen Pappelwäldern ein großes Loch. Die Renaturierung des Flöthbachs schreitet weiter voran. Nach Uferabflachung und Aufweitung des Gewässers wurden jetzt südlich vom Steeger Dyk weitere Arbeiten im Naturschutzgebiet Flöthbach abgeschlossen.

„Wir haben hier in den vergangenen Monaten eine Flutmulde geschaffen und zusätzlich das umliegende Ufer abgeflacht.Dadurch soll eine Verstetigung der Wasserführung und der Wasserrückhaltung bei Hochwasser möglich sein“, sagt Landschaftspfleger Theo Malschützky und erklärt, dass sich der Fluss seinen Verlauf mit eigener Kraft suchen soll. Der Bau von Regenrückhaltebecken wird nicht mehr notwendig sein. Doch die Maßnahme soll vor allem auch in der Tier- und Pflanzenwelt dafür sorgen, dass der sommertrockene Niederungsbach in den heißen Monaten trotzdem noch einen Lebensraum mit großem Nahrungsangebot für die dort heimischen Tiere bietet, weil die bis zu 1,60 Meter tiefe Mulde wesentlich mehr Wasser führt als der Flöthbach selbst. Die Wasserfläche wurde zum Teil auf sechs bis acht Meter verbreitert.

„Dadurch haben wir zusätzliche Lebensräume geschaffen“, erklärt Heino Thies vom Grünflächenamt der Stadt Krefeld. Durch den neu geschaffenen Lebensraum sollen im und am Gewässer wieder verschiedene Tierarten angesiedelt werden, die am Niederrhein heimisch sind.

Im Wasser hofft man neben dem vermehrten Vorkommen des drei- und siebenstachligen Stichlings auch auf die Ansiedlung von weiteren Fischarten und Libellen.

Rund um die Flutmulde sollen die Stümpfe der gefällten Pappeln dafür sorgen, dass auch der Eisvogel in dieser Region wieder heimisch wird und sein Brutrevier am Steeger Dyk aufschlägt.

Für die Pflanzenwelt hoffen die Verantwortlichen darauf, dass sich Rörichte ebenso wie der Seggenrieder wieder am Flussufer einfinden. „Vielleicht haben wir auch Glück und die Armleuchter-Alge kehrt zurück. Sie kommt in dieser Region nur äußerst selten vor und dient unter anderem Molchen als Ei-Ablageplatz“, sagt Malschützky freudig.

Die Armleuchter-Alge gilt als Indikator für eine hohe Wasserqualität und kommt nur in sehr sauberen Gewässern vor.

Am Ufer der Flutmulde werden zudem noch vier weitere Schwarzpappeln gepflanzt, die bei einer jetzigen Größe von bis zu sechs Metern das landschaftliche Loch, das durch die Renaturierungsmaßnahme entstanden ist, schließen sollen.

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