Krefeld : Rentnermord: Mittäterin gab entscheidende Hinweise
Ein Polizist sagt im Prozess am Krefelder Landgericht über Festnahme und Vernehmung von Iwona G. aus.
Krefeld. Die sprichwörtliche Schlinge um Iwona G. hatte sich schon bedrohlich zugezogen, als sie in Düsseldorf festgenommen wurde. Auf der Fahrt von der Landeshauptstadt nach Krefeld sagte ihr das auch ein Polizist. So schilderte es der Vernehmungsbeamte am Montag vor dem Landgericht im Prozess um den Mord an Hans Werner L. (79) aus Krefeld.
„Sie hatte auf dem Weg schon angedeutet, dass sie etwas sagen will.“ Das habe sie bei der mehrstündigen Vernehmung dann auch getan. Vor allem zwei heutige Mitangeklagte belastete sie schwer. Die beiden Brüder Przemyslaw und Mariusz F. hatten die Ermittler da noch nicht auf dem Schirm. Erst durch G.s Aussage kamen sie ihnen auf die Spur. Außerdem nannte sie als dritten Namen Jerzy S. aus Solingen. Den kannten die Ermittler jedoch schon. Denn sie hatten seine DNA am Tatort entdeckt und eine Übereinstimmung in der Datenbank gefunden.
Iwona G. habe geschildert, dass sie nur für die Türöffnung zuständig gewesen sei. Dazu habe sie an dem Mehrfamilienhaus geklingelt, in welchem das Opfer wohnte. Nachdem die Tür geöffnet wurde, sei sie einige Treppenstufen hinauf gegangen und dann wieder herausgekommen und abgehauen. In der Wohnung will sie nie gewesen sein. Das Brüderpaar habe sie im Vorfeld bedroht, damit sie mitmache. Außerdem sollen sie ihr gesagt haben, dass dort Polen wohnen, die den Männern noch Geld schulden. Auch nach der Tat hätten sich die Brüder bei ihr gemeldet. „Wörtlich sollen sie gesagt haben: ‚Wenn du irgendwas sagst, dann machen wir dich und deine Familie weg’“, so der Ermittler.