Randstraße: Streit um Belastung des Bodens

Politik sieht Standort für Bewegungskindergarten gefährdet.

Krefeld. Stehen die Pläne für den Bewegungskindergarten an der Randstraße vor dem Aus? Zumindest Äußerungen von Hans-Josef Ruhland (CDU) am Mittwochabend im Jugendhilfeausschuss legen dies nahe. Denn er berichtete, er wisse aus verlässlicher Quelle, dass der Boden dort stark kontaminiert sei. Über solche Informationen hatte die WZ bereits im Februar berichtet.

In der Vergangenheit war dieser Verdacht bereits geäußert, aber als nicht so kritisch beurteilt worden. Die Stadt hatte hierzu einen Sachverständigen beauftragt. Der Boden soll bis in 80 Zentimeter ausgetauscht und eine Sperre verhindern, dass später tiefer gegraben werden kann. Ruhland urteilte allerdings: „Die bisherigen Informationen über das Ausmaß der Altlast sind rudimentär und bedenklich. Es wurde nicht flächendeckend untersucht.“

Über die neuen Hinweise zeigt sich Frank Meyer (SPD) entsetzt: „Ich bin stinksauer, dass die Verwaltung das heruntergespielt hat, das ist gegenüber der Politik nicht in Ordnung. Wie sollen wir Vertrauen in die Auskünfte der Verwaltung haben?“ Er betonte, es sei nicht richtig, dort weiterzumachen. Es soll nach einem neuen Standort gesucht werden.

Beigeordneter Roland Schiffer versuchte zu vermitteln: „Das Vorhaben komplett aufzugeben, ist vorschnell.“ Doch auch Ruhland spricht sich für einen neuen Standort aus. „Wenn wir jetzt weitere Gutachten abwarten, sind wir ein Jahr älter und zwei Millionen Euro ärmer. Wir brauchen die Plätze.“

Umweltdezernent Thomas Visser betonte gestern auf WZ-Anfrage, dass weiterhin keinerlei Bedenken bestünden, auf dem im Bebauungsplanverfahren ausgewiesenenen Gebiet den Kindergarten zu errichten. Dieses sei untersucht und mit den empfohlenen Maßnahmen — Abtragen des Bodens und Sperre gegen Durchgraben — als unbedenklich anzusehen. Allerdings sei ihm zu Ohren gekommen, dass von dem Kindergarten auch über das im Plan vorgesehene Gebiet hinaus Flächen von den Kindern genutzt werden sollten. „Dort ist der Zustand des Bodens aber nicht untersucht worden, weil dies nicht Teil des Bebauungsplanverfahrens für die Kindergartenfläche ist“, sagt Visser. Man wisse nur von Anwohnern, dass in Richtung Bahndamm und Gripswaldstraße von Firmen Stoffe abgekippt worden sein — welcher Art, ist unklar.

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