500 Krefelder wollen eine Rolle im Schluff-Film

Großer Andrang beim Erwachsenen-Casting — nun werden die Videos ausgewertet.

Krefeld. Im SWK-Verwaltungsgebäude geht es zu wie in einem Bienenstock. Rund 500 Erwachsene haben sich zum dritten Casting für den Film „Der Schluff und das Geheimnis der goldenen Taschenuhr“ eingefunden, um einen der begehrten Plätze im Ensemble zu ergattern.

Neben professionellen Schauspielern werden Krefelder Laiendarsteller dem Film einen lokalen Anstrich verleihen. Dabei treten die SWK als Hauptsponsor auf und stellt der Krefelder Produktionsfirma Avento den Schluff für die Dreharbeiten zur Verfügung.

Eine lange Schlange zieht sich vom Eingang des Gebäudes bis zum Warteraum, in dem die Filmstars von morgen ihre Fragebögen ausfüllen. Zuvor haben sie bereits eine Nummer erhalten, und es wurde ein Foto von ihnen gemacht. Jetzt beginnt das große Warten, denn es sind immer noch die Kinder, die unter den wachsamen Augen des Regisseurs Michael Schürger ihr Können unter Beweis stellen. „Leider kamen am Samstag nicht alle dran“, erklärt Avento-Geschäftsführer Christian Wessel. „Deswegen haben die Übriggebliebenen einen Termin für heute bekommen.“

Auf den Gängen wird derweil gelacht und geklönt. Die Bewerber löchern das Personal mit Fragen, wollen wissen, wie es nun weitergeht und welche Auflagen sie zu erfüllen haben. Von Nervosität kann keine Rede sein. Es ist Neugier, die vorherrscht. „Eigentlich wollten wir uns nur einmal anschauen, wie es hier zugeht“, sagt Gudrun Theuws, die zusammen mit ihrem Mann Guido gekommen ist. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte“, scherzt er, „ würde ich gerne die Rolle des Lokomotivführers übernehmen.“

Auch Jürgen Backs ist die Ruhe selbst: „Mich hat vornehmlich die Neugier hierher getrieben, aber auch meine Verbindung zum Schluff. Ich finde es toll, dass Krefelder mit Krefeldern zusammenarbeiten und dabei noch eines unserer hiesigen Wahrzeichen im Mittelpunkt steht.“ Dass das Projekt Menschen aller Altersklassen zu faszinieren weiß, stellt Rentner Klaus Taraschewski unter Beweis. „Ich habe 30 Jahre in der Politik gearbeitet, da sollte ich einige schauspielerische Erfahrung gesammelt haben“, sagt er.

Vier Stunden dürfen die Bewerber vorsprechen, ehe die Klappe für den heutigen Tag fällt. Nun wird in den kommenden Wochen das Videomaterial ausgewertet. Im Mai erhalten alle ein Feedback. Doch schon jetzt zieht Regisseur Schürger ein positives Fazit: „Über die Resonanz freuen wir uns sehr. Insgesamt haben mehr als 1000 Menschen vorgesprochen. Besonders begeistert bin ich von der Leistung der Kinder, die sich wirklich ins Zeug gelegt haben.“

Die Premiere des Films, der im Herbst anläuft, wird im Krefelder Cinmaxx-Kino stattfinden. Dann wird auch das Geheimnis um die goldenen Taschenuhr gelüftet, mit deren Hilfe die Kinder den verschwundenen Schluff aufspüren wollen. Drehbeginn im Mai.

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