Panama riecht nach Bananen

Mit dem Bilderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ holt das Kreschtheater im Dezember einen Janosch-Klassiker auf die Bühne der Fabrik Heeder.

Panama riecht nach Bananen
Foto: Thomas Weinmann

Krefeld. Gemeinsam ist man stark und fürchtet sich vor nichts — das trifft auf den kleinen Bär und seinen besten Freund Tiger absolut zu. In ihrem Haus am Fluss haben sie es gemütlich gemacht. Als sie aber eines Tages eine Kiste mit der Beschriftung „Panama“ finden, geht das Abenteuer los.

Franz Mestre hat das Bilderbuch von Janosch „Oh, wie schön ist Panama“ für die Bühne in der Fabrik Heeder inszeniert. Es soll noch bis ins neue Jahr hinein gezeigt werden. „Wir gehen der Geschichte der beiden Freunde auf den Grund und machen sie spielbar“, sagt Mestre. „Wir machen gutes Kindertheater, woran auch Erwachsene Spaß haben.“ Der Text hält sich an den Inhalt des Bilderbuches: „Panama ist unser Traumland, denn Panama riecht von oben bis unten nach Bananen. Nicht wahr, Tiger?“ Dies gesagt, machen sich der kleine Bär und der kleine Tiger auf den Weg dorthin.

Das ist eine Reise, die Kindergartenkinder jeden Tag aus der Familie hinaus, erleben und dabei Erfahrungen mit bisher unbekannten Menschen machen. „Zum ersten mal habe ich die Zielgruppe zu Hause“, sagt Mestre und meint damit seinen fünfjährigen Sohn. Empfohlen wird das Stück für die Altersgruppe ab vier Jahren.

Schauspieler Franco Melis und Charles Ripley sind neu im Ensemble. Sie bringen aufgrund ihrer Herkunft (Melis ist halber Sarde, Ripley Amerikaner) „internationalen Flair“ mit rein. Darüber hinaus ist Musiker Joachim Froebe, der sich auf tatsächlich gefundene panamaisch Musik bezieht, mit von der Partie. In einer simulierten Interaktivität bewegt man sich auf der Bühne, die aus verschiedenen Ebenen gebaut ist und in deren Mittelpunkt eine große Kiste steht. Frank Andermahr ist für das Bühnenbild verantwortlich.

Der kleine Bär

Video-Projektionen zeigen das zeichnerische Entstehen von Schattenfiguren, die Schauspieler tragen die Bilderbuch-Figuren auf ihrer Kleidung. Die Tigerente ist natürlich immer dabei auf der Reise ins Ungewisse. „Der Mut, einen unbekannten Weg zu gehen und dabei Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann, das ist eine Ebene, die über der Geschichte liegt“, sagt Mestre.

Die „starke Fabel“ ist weitab vom realistisch Tierischen, die Tiere, die den Reisenden begegnen, treten nicht als Tiere auf. Als die Maus nach dem Weg nach Panama gefragt wird, bezweifelt sie, dass es einen Ort gibt, der größer ist als ihr Mauseloch. Die Kuh schickt sie nach links, weil rechts der Bauer wohnt. Und Hase und Igel staunen über die Erzählung von Panama. Der Fuchs aber, ein Raubtier, schickt sie weg.

Erst die Krähe eröffnet mit dem Blick von oben einen Perspektivwechsel, und man sieht, dass Panama überall ist. Auch zu Hause.

Folgerichtig geht es wieder dorthin, in das Haus am Fluss, in dem sie es gemütlich haben. „Die Thematik ist aktuell“, findet Mestre, der dem Stück auch eine politische Dimension zuspricht. Zu erfahren ist, dass der andere der ist, der einen bestätigt, und man ihn zur Bestätigung in den Arm nehmen kann. „Wenn man einen Freund hat, der Pilze finden kann, braucht man sich vor nichts zu fürchten“, sagt der Bär zum Tiger.

“ Die Aufführung dauert 50 Minuten, Premiere ist am Sonntag, 3. Dezember, 16 Uhr. Für den Termin gibt es noch Karten — wie auch für die weiteren neun Termine bis zum 20. Dezember. Mehr Informationen zum Stück, sowie Kartenvorbestellungen, gibt es im Internet unter: kresch.de

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