Erlös schrumpft zusammen

Die FDP hofft, mit dem Verkauf der RWE-Aktien 120 Millionen Euro zu erzielen. Die WZ rechnet nach.

Krefeld. Bei der Suche nach Finanzquellen für den löchrigen Krefelder Haushalt haben die RWE-Aktien längst bei der FDP Begehrlichkeiten geweckt (die WZ berichtete). 120 Millionen Euro Verkaufserlös erwarten die Liberalen, der vornehmlich in die Schuldentilgung und zum Teil (20 Millionen Euro) in die Schulsanierung gesteckt werden soll.

Also von vorne: Über vier RWE-Aktien-Pakete verfügt die Stadt beziehungsweise ihre Töchter, zwei bei den Stadtwerken (SWK), eins bei der Stadt selbst und eins bei den Hafen- und Bahnbetrieben, wobei die Anteile der SWK an der RW-Holding nicht verkauft werden können, da eine Bindung besteht. Setzt man einen Kurs von 76,28 (Stichtag: 2. März 2007) voraus, kämen tatsächlich rund 120 Millionen Euro zusammen, wenn alle Pakete verkauft würden.

Kämen - denn erstens ist das eine SWK-Paket nun mal nicht zu veräußern, zweitens sind in den Verkaufserlös noch keine anfallenden Steuern eingerechnet. Ziehen wir also erstens schon einmal 22,6 Millionen Euro Gewinn ab, macht über den Daumen gepeilt 100 Millionen, die übrig bleiben. In Sachen Steuern ist das andere Paket der Stadtwerke zu betrachten, denn die städtische Tochter ist anders als die Stadt steuerpflichtig im Hinblick auf die Zinsen.

Übrigens: Alles bei einem Dividendensatz, dem Experten noch einen weiteren Höhenflug voraussagen. Nicht zu reden von dem Einflussverlust, den die SWK durch den Aktienverkauf hinnehmen müssen. Fragt sich also, ob wieder einmal am falschen Ende gespart werden soll.

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