Eis und Schnee blockieren die Bahn

Krefeld. Das Chaos auf Krefelds Straßen ist am Montagmorgen ausgeblieben. Auf die Beschwerden auswärtiger Autofahrer, im Krefelder Stadtgebiet seien die Hauptverkehrsachsen wieder nicht so gut geräumt wie in den Kreisen Wesel oder Viersen, kontert Ulrich Gilleßen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK): "Die Erwartungshaltung vieler Leute ist einfach zu groß." Seit dem frühen Sonntag habe es für seine 80 Mitarbeiter im Winterdienst geheißen: "Arbeiten, schlafen, arbeiten."

Acht Groß- und zwei Kleinstreufahrzeuge seien auf den 300 Kilometern Straßen der Streustufe eins unterwegs gewesen. Dabei seien mehr als 20 Mitarbeiter von fünf Fremdunternehmen beauftragt worden, Überwege zu räumen. Anders als beim Schnee im Januar hatte die GSAK die Fußgängerzonen und eine Reihe kleiner Innenstadt-Straßen relativ schnell geräumt. "Die Anschaffung der Kleinstreufahrzeuge hat sich ausgezahlt", so Gilleßen.

Ein Riesenproblem hatten die Straßenbahnen. Immer wieder transportierten Autoreifen den Schneematsch in die Weichen, der dort gefror. Mittags zwischen 12 und 14 Uhr waren gleichzeitig vier Weichen ausgefallen. Für etliche SWK-Mitarbeiter bedeutete das Handarbeit: Mit Schippe und Besen wurde schmutzige Masse aus den Weichen gekratzt. Meist mussten diese dann noch mit dem Eisen von Hand gestellt werden.

Gegen 15 Uhr kam es auf der Oppumer Straße zum großen Bahn-Stau: Sieben Züge saßen dort fest. Ursache: Eine defekte Bahn. Eine dreiviertelstunde Stunde später setzten sich die Bahnen wieder in Bewegung.

Dazu kamen mehrere Blechschäden von Pkw, die die Straßenbahnen am Fortkommen hinderten - oder, wie auf der Hafenstraße, ein Lastwagen, der auf eisglattem Asphalt festsaß.

Für die K-Bahn wurde die leichte Steigung zum Voltaplatz und zur Haltestelle Dießem zur Falle: "Die Züge kamen dort nicht mehr weiter", so Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Zudem war am Hauptbahnhof noch eine Weiche kaputt gefahren worden, so dass Züge dort nicht wenden konnten. Mehrere Stunden wurde deshalb die Haltestelle Rheinstraße nicht bedient. Mit einem Gasbrenner sorgte ein SWK-Mann dafür, dass sich die reparierte Weichenzunge wenigstens mechanisch bedienen ließ.

Die Feuerwehr rückte zu mehreren Wasserrohrbrüchen aus. Laut SWK dürften mit höheren Temperaturen etliche weitere folgen.

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